Thema Weiterbildung

Stadt Wien springt für weiter zögernde Firmen ein

Wien
11.08.2010 14:54
Wien startet eine neue Förderinitiative im Bereich Aus- und Weiterbildung. Die Stadt zahlt ab sofort bis zu 50 Prozent der Kurskosten in Wiener Bildungseinrichtungen, maximal aber 1.000 Euro, gab Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SP) am Mittwoch bekannt. Außerdem wird das Teilnahmealter am bereits bestehenden Programm "Meine Chance" von 18 auf 16 Jahre gesenkt. Das soll vor allem das Nachholen eines Hauptschulabschlusses erleichtern.

Laut Peter Huber vom Wifo steht Wien als Stadt vor besonderen Herausforderungen, was Mitarbeiterausbildung betrifft. In den vergangenen Jahren ging die Sachgüterproduktion zurück, gleichzeitig gewann der Dienstleistungssektor weiter an Bedeutung. Zudem wuchsen Branchen, in denen hohe Qualifizierungen nötig sind. Laut Wifo-Prognosen wird dieser Strukturwandel weiter voranschreiten.

Angst vor Ausbildung für die Konkurrenz
Trotzdem gehören Wiener Unternehmen zu den Schlusslichtern, wenn es darum geht, ihren Beschäftigten eine Ausbildung zu finanzieren. Das liegt laut Huber an der Konkurrenzsituation. In Städten falle der Wechsel zu anderen Firmen leichter. Arbeitgeber würden oft befürchten, dass Mitarbeiter nach Absolvierung einer Schulung den Betrieb verlassen.

Brauner hob am Mittwoch hervor, dass es gelungen sei, den Anstieg der Arbeitslosigkeit während der Krise gering zu halten. Es habe sich jedoch gezeigt, dass häufig schlecht qualifizierte Kräfte betroffen waren. Umgekehrt seien gut ausgebildete Arbeitnehmer weniger oft von Arbeitslosigkeit getroffen worden. Daher habe sich die Stadt Wien zur Förderung von Weiterbildung entschlossen.

Brauner warnt vor Glauben an Trendumkehr
Generell sinkt die Arbeitslosigkeit in Wien derzeit leicht, zuletzt im Juli um 2,4 Prozent. "Das muss nicht bedeuten, dass der Arbeitsmarkt wieder in Ordnung ist und die Trendumkehr schon geschafft ist", warnte Brauner. Es sei im Moment aber gelungen, ihn zu stabilisieren. Sie verwies darauf, dass in Wien aufgrund des hohen Dienstleistungsanteils die Arbeitslosigkeit bei Konjunktureinbrüchen später ansteige als in anderen Bundesländern, sich bei einer Erholung aber auch das Sinken der Arbeitslosigkeit verzögere.

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