Wegen Fahrlässigkeit

Tödlicher Ausflug: Geldstrafe für Lehrerin und Lenker

Tirol
11.08.2010 15:56
Es ist über ein Jahr her – aber in einem kleinen Ort bei Jenbach ist der Tod des kleinen Sebastian noch allgegenwärtig. Erst recht am Mittwochvormittag. Am Bezirksgericht Schwaz standen seine Lehrerin und ein Berufsfahrer vor Gericht. Unter den Zwillingsrädern seines Lkw starb der 6-Jährige beim ersten Schulausflug.

Der erste Schulausflug von Sebastian sollte zu seinem letzten werden - und für alle Beteiligten zum Horrorerlebnis, das nie richtig zu verdauen sein wird. "Hier sind alle Opfer", wies der Staatsanwalt auch gleich zu Beginn auf die schwierige Lage hin, "Eltern, Mitschüler, Begleiter und Fahrer."

Es war der 7. Juli 2009, als die jüngsten Volksschüler zu ihrem ersten Ausflug ausrückten. Die Kinder kamen auf der Gemeindestraße zu einer Kurve, auf die gleichzeitig auch ein Lkw zufuhr. Alle traten zur Seite, auch Sebastian, der im Scheitelpunkt der Kurve stand.

Unfallhergang ein ewiges Rätsel
"Ich fuhr im Schritttempo um die Kurve, und plötzlich bemerkte ich einen Rumpler", erzählt der Lkw-Fahrer am Bezirksgericht Schwaz. Er blieb sofort stehen - und dennoch war's zu spät. Sebastian war von den Rädern überrollt worden. Er war sofort tot. Warum der Bub den sicheren Platz am Zaun verlassen hatte, wird immer ein Rätsel bleiben. Vielleicht aus Stress, weil die Räder im Inneren der Kurve immer näher kamen.

Für den Staatsanwalt war klar: Hier hätte der Fahrer das Abbiegen abbrechen und alle Kinder auf die sichere Seite lassen müssen. Und die Lehrerin hätte näher an ihren Kindern sein müssen.

Geldstrafe wegen fahrlässiger Tötung
Die Richterin verurteilte beide wegen fahrlässiger Tötung. Der Fahrer bekam 5.400 Euro, die Lehrerin 3.360 Euro Geldstrafe, beide bedingt. Nicht rechtskräftig.

von Stefan Ruef, Tiroler Krone

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