Das System wird mit Tausenden Details aus dem Leben eines Sträflings gefüttert, seiner Verbrechens-"Karriere" und dem Verhalten nach früheren Haftentlassungen. Daraus errechnet das Programm Verhaltensmuster und eine Vorhersage, wie wahrscheinlich der Betreffende wieder einen Mord begeht.
Aus den bisherigen Ergebnissen lässt sich ablesen, dass Männer unter 30, die ihre ersten Gewalttaten mit etwa 13 Jahren begangen haben, die höchste Wahrscheinlichkeit aufweisen, erneut zum Mörder zu werden.
Richard Berk, ein Professor für Kriminologie und Statistik von der Universität Pennsylvania, hat das Programm erstellt, das in Philadelphia und Baltimore bereits erfolgreich bei Bewährungsämtern verwendet wird. Nun wurden ihm umgerechnet etwa 173.000 Euro zur Verfügung gestellt, um die Software ab nächstem Jahr auch am Bewährungsausschuss des Bundesstaates Pennsylvania einsetzen zu können.
Vorverurteilung ohne tatsächliche Straftat
Berk erklärt, er könne die "richtig bösen Jungs" so aussondern - ob ein Programm jedoch über die Zukunft eines Inhaftierten entscheiden sollte, bleibt strittig. Kritiker greifen das Programm als "Minority Report"-Nachahmung an, da es ohne tatsächliche Schuld Vorverurteilungen treffe.
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