Auf 53,6 Mio. erhöht

Hypo-Prozess: Schadenssumme nach oben korrigiert

Steiermark
10.08.2010 11:27
Der Prozess um die Leasing-Affäre der Hypo Steiermark ist am Montag am Grazer Straflandesgericht fortgesetzt worden. Gleich zu Beginn wurde die Schadenssumme vom Sachverständigen Fritz Kleiner von bisher 40,5 auf 53,6 Millionen Euro erhöht. Als Zeuge war diesmal der frühere Aufsichtsratsvorsitzende Georg Doppelhofer, Ex-Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank (RLB), geladen.

Doppelhofer gab an, den wegen der riskanten Leasinggeschäfte in Bosnien und Kroatien angeklagten Manager seit den 70er-Jahren zu kennen, es habe aber keinen persönlichen Kontakt gegeben: "Er stand ja um einige Hierarchie-Stufen unter mir", ergänzte der Zeuge. Den Zweitangeklagten habe er vor der Verhandlung erstmals gesehen.

Innerhalb des Unternehmens sei der Hauptangeklagte als Experte anerkannt gewesen, und es habe keinen Grund gegeben, ihm zu misstrauen. Das grundsätzliche Engagement in Kroatien bezeichnete Doppelhofer als "schlüssige Sache" und "Strategie des Hauses". Die Ausweitungen der Geschäfte ab 2001 haben "rational und logisch" geklungen, im Einzelfall sei der Aufsichtsrat aber nicht in Entscheidungen eingebunden gewesen.

"Ein großer Baum wirft eben große Schatten"
Als es bereits Zweifel seitens des Vorstands wegen der Abwicklung des Leasing-Geschäfte gab, war die Kontrolle allerdings nicht einfach: "Ein großer Baum wirft eben große Schatten", meinte Doppelhofer, als ihn der Staatsanwalt nach dem Angeklagten befragte. Entgegen dessen Verteidigung, die Management-Fehler in den 90er-Jahren als Grund für die finanzielle Notlage der Hypo-Steiermark anführt, stellte Doppelhofer klar: "Das ist nur auf die Leasing-Geschäfte zurückzuführen."

Bereits zu Beginn des Verhandlungstages hatte Fritz Kleiner ein Zusatzgutachten (das aufgrund von Fakten nötig wurde, die erst im Prozess aufgetaucht waren) vorgelegt, in dem die Schadenssumme von 40,5 auf 53,6 Millionen Euro erhöht wird. Bei der Verhandlung am Mittwoch soll planmäßig Gutachter Kleiner am Wort sein.

von Christoph Hartner ("Steirerkrone") und steirerkrone.at

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