Willkürliches Limit

Ist der umstrittene “Lufthunderter” sogar illegal?

Salzburg
10.08.2010 09:00
Ja, er geht den Autofahrern auf die Nerven. Nein, er ist nicht illegal. So kann man die Diskussion rund um den "Lufthunderter" auf der Tauernautobahn in Salzburg zusammenfassen. Wie berichtet hat der Autofahrerklub ÖAMTC das Tempolimit als "willkürlich" bezeichnet und schwer unter Beschuss genommen.

Man muss ein Mathematiker, Verkehrsexperte und Techniker sein, um zu verstehen, warum und wann der sogenannte "Lufthunderter" auf der Tauernautobahn gilt. Da diese Qualifikationen die wenigsten vorweisen können, bleibt das Tempolimit, um die Immissionen zu reduzieren, ein Mysterium und daher Zankapfel. Und seit Montag sollte man auch noch Jurist sein, denn der ÖAMTC bezeichnete die Geschwindigkeitsbegrenzung, so wie sie in Salzburg praktiziert wird, wörtlich als "illegal mit Fragezeichen".

Streitpunkt: Darf das Land die Autofahrer herunterbremsen, um Jahresdurchschnittswerte einzuhalten? Die "Krone" fand das "Immissionsschutzgesetz-Luft" und den Paragrafen 14. Und der besagt: Ja, es darf. Und auch der zuständige Landesrat Walter Blachfellner wehrt sich gegen den Vorwurf: "Es ist legal. Eine Alternative wären selektive Sperren, undenkbar für Salzburg."

Nur zwei Minuten Zeitverlust
Ein wenig genervt von der immer wieder aufflammenden Kritik, bläst Blachfellner mit noch mehr Argumenten zum Gegenangriff: "Der Zeitverlust bei Tempo 100 beträgt nur zwei Minuten. Der Lärm wird um drei Dezibel reduziert und die Zahl der schweren Unfälle ist gesunken."

Erich Lobensommer, Chef des ÖAMTC in Salzburg, sind die undurchsichtigen Logarithmen, die zu einem Tempolimit führen, zu kompliziert. "Mess-Stationen sollen zeigen, wann die Luft zu sehr belastet ist, dann kann man das Tempolimit aktivieren. Technisch ist das möglich." Lobensommer warnt die Autofahrer davor, Strafen nicht zu bezahlen oder Einspruch zu erheben. "Wenn, dann müsste eine Musterklage bis zum Obersten Gerichtshof durchgefochten werden, um einen Beispielfall zu haben."

von Melanie Hutter, Kronen Zeitung

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