Sohn reanimiert

Kärntner Blitzopfer berichtet: “Ich rief nur: ‘Atme, atme!'”

Österreich
10.08.2010 09:02
"Eigentlich sollte es ein schöner Ausflug auf den Mirnock werden", erzählt die Kärntnerin Hertha L. nach dem Blitzeinschlag am Sonntag, bei dem sie und ihr Sohn (32) indirekt getroffen wurden (siehe Infobox). Doch für beide endete die Wanderung auf der Intensivstation des Villacher Spitals.

Am Sonntagnachmittag waren die beiden direkt auf dem Gipfel in ein heftiges Gewitter mit Sturm und Hagel geraten. "Wir suchten bei einem Felsen Schutz und hielten uns die Rucksäcke über unsere Köpfe", schildert die 52-Jährige. Und sie hatten genau das Richtige in so einer Situation gemacht: In einer Mulde hinter einem Felsen Schutz gesucht.

Hertha L: "Das Letzte, an das ich mich erinnere, ist, dass ich mit meinem Sohn geredet habe. Danach weiß ich nichts mehr, außer, dass ich mehrere Meter entfernt von meinem Sohn aufgewacht bin." Ein Blitz hatte neben ihnen in einen Weidezaun eingeschlagen und war über den Boden auf die beiden übergesprungen.

"Plötzlich wurde er bewusstlos"
Die OP-Gehilfin im Klinikum Klagenfurt eilte sofort zu ihrem Sohn: "Zuerst war er sogar noch ansprechbar, plötzlich wurde er aber bewusstlos!" Die Klagenfurterin reagierte geistesgegenwärtig und begann sofort mit der Reanimation des Blitzopfers. Sie rief ihm immer wieder zu: "Atme, atme!" Die Frau hatte Erfolg und konnte ihren Sohn ins Leben zurückholen.

Ein "Flash-over" traf Mutter und Sohn
Im LKH Villach befinden sich die beiden mittlerweile auf dem Weg der Besserung. "Die beiden waren von einem indirekten Blitz getroffen worden", weiß Dr. Harald Wimmer, Vorstand der Internen Abteilung: "Der Blitz schlägt dabei irgendwo in der Umgebung ein." Im konkreten Fall war es wohl der Stacheldrahtzaun, der wenige Meter vom Unfallort entfernt steht: "Über das Erdreich wird die Energie weitergeleitet. Das ist der sogenannte Flash-over."

Hertha L. hat ihre Lehren aus dem dramatischen Vorfall gezogen: "Wenn man sich nicht sicher ist, wie sich das Wetter entwickelt, dann sollte man seiner Bergtour lieber verschieben oder abbrechen. Das ist wirklich sicherer."

Kronen Zeitung

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