Von Oktober bis Dezember 2009 wurden Eltern von kleinen Buben in Angst versetzt. Im Großraum Innsbruck und Imst trieb der lange Zeit unbekannte Sex-Unhold sein Unwesen. Er lockte die Unmündigen, die auf Spielplätzen, in Schwimmbädern oder Supermärkten nicht unter Aufsicht der Eltern standen, unter dem Vorwand "Geht’s mit, spiel' ma Onkel Doktor!", oder "Wie wär's denn mit Pipi-Schau'n, kommt's mit!" in Keller von Häusern oder in WC-Anlagen von Einkaufsmärkten. Und trieb dort mit den Kindern seine unschönen Sex-Spiele!
Bei seiner ersten Einvernahme durch die Polizei hatte der Oberländer (28), der am Montag vor Schöffenrichter Peter Friedrich stand, noch geschätzte 200 Übergriffe an kleinen Buben eingestanden. Angeklagt wurde er "nur" für sieben total verifizierte Fälle von schwerem, sexuellen Missbrauch (zwei Fälle) und versuchtem, sexuellen Missbrauch.
Im Innsbrucker Sillpark von Angestellter ertappt
Eine mutige Verkäuferin im Innsbrucker Einkaufszentrum Sillpark, die beobachtet hatte, wie der Unhold mit zwei Buben im Klo verschwand, hatte den Angeklagten gestellt. Kurz darauf war er dank DNA-Analyse verhaftet worden.
Sein Erklärungsversuch für Taten, die den Missbrauchten einen Schock fürs Leben einbrachten, lautete - erstmalig - so: "Ich wurde selbst im Alter von 13 Jahren sexuell missbraucht!" Was das Gericht allerdings nicht wertete.
Der Angeklagte ist laut Gutachten zurechnungsfähig und geistig nicht abartig. Sein reumütiges Geständnis bewirkte, dass er mit 5,5 Jahren Haft (nicht rechtskräftig) glimpflich davon kam.
von Hans Licha, Tiroler Krone
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