Der frühere FPÖ-Sozialsprecher und Vize-Generaldirektor der Pensionsversicherungsanstalt Gaugg war zuletzt freiberuflich als Fremdenführer in Klagenfurt tätig. Zu Bekanntheit hatte er es erstmals am Parteitag in Innsbruck 1986 gebracht. Gemeinsam mit Siegfried Kampl war er es, der Jörg Haider schulterte, als dieser Norbert Steger als FPÖ-Chef abgelöst hatte.
Nach Alko-Fahrt zurückgetreten
Gaugg, der 2002 nach einer Alko-Fahrt sämtliche Ämter in der Partei und seinen Job in der PVA zurücklegen musste, ist zuletzt mit dem Versuch gescheitert, der FPÖ eine Rente abzuklagen. Im Jänner 2009 hatte er Interesse für eine Kandidatur als BZÖ-Obmann bekundet, war dabei aber chancenlos. Gauggs Name tauchte auch in der aktuellen Debatte um die angeblichen Haider-Konten auf. So soll Ex-Haider-Sekretär Franz Koloini im Zusammenhang mit dem Meischberger-Tagebuch gegenüber der Korruptionsstaatsanwaltschaft ausgesagt haben, dass Gaugg ihn gebeten habe, "einen Kontakt" zu Walter Meischberger "zu vermitteln".
"Nazi-Buchstabierer"
Gaugg machte aber auch als "Nazi-Buchstabierer" von sich reden. "Neu, attraktiv, zielstrebig, ideenreich" - diese vier Attribute als Neuinterpretation des Wortes "Nazi" wurde er nicht mehr los. Was im November 1993 als "harmloses Wortspiel" gedacht war, löste damals in Klagenfurt eine Regierungskrise aus, schlug nationale Wellen und führte zu internationalen Kommentaren. Das Gerichtsverfahren gegen Gaugg wurde eingestellt.
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