Nach Aussage

Naomi Campbells Rohdiamanten der Polizei übergeben

Adabei
06.08.2010 15:08
Nach langem Hin und Her ist der Verbleib der "schmutzigen Steine" geklärt. Nachdem Naomi Campbell am Donnerstag vor dem UNO-Sondertribunal für Sierra Leone erklärt hatte, sie habe die Steine einem Freund gegeben, damit sie dieser für wohltätige Zwecke spende, wurde jetzt bekannt, dass die Steine der südafrikanischen Polizei übergeben worden sind. Dort soll ihre Herkunft geklärt werden. Möglicherweise droht dem Top-Model dann sogar ein neues Verhör.

Er habe die Steine am 26. September 1997 in Kapstadt von Naomi Campbell bekommen, so Jeremy Ratcliffe, der ehemalige Chef der Nelson Mandela Stiftung für Kinder. Campbell hatte vor dem Sondertribunal ausgesagt, sie hätte Ratcliffe vor einem Jahr angerufen und nach den Steinen gefragt. Er habe ihr gesagt, dass er sie noch immer habe, so das Topmodel.

Warum Ratcliffe die Rohdiamanten, deren Herkunft so umstritten ist, erst jetzt der Polizei von Südafrika übergab, ist unklar. Die drei Steine befinden sich jetzt bei der südafrikanischen Diamanten-Behörde zur genaueren Untersuchung. Ein Treuhänder der Nelson Mandela Stiftung habe sie abgegeben, so ein Polizeisprecher.

Naomi Campbell hatte die Steine nach eigener Aussage 1997 von zwei Boten erhalten, nachdem sie bei einer Promi-Veranstaltung von Nelson Mandela den damaligen Präsidenten Liberias und brutalen Kriegsherr Charles Taylor kennengelernt hatte (siehe Infobox).

Sind Naomis "schmutzige Steine" Blutdiamanten?
Ob die Rohdiamanten sogenannte Blutdiamanten sind, mit denen in Afrika jahrelange Bürgerkriege finanziert werden, soll jetzt eine Untersuchung klären. Allerdings wird es nicht leicht zu bestimmen, wo die Steine herkommen. Die Zertifikate, die die Herkunft eines Diamanten eindeutig belegen sollen, sind bei Blutdiamanten oft gefälscht.

Charles Taylor muss sich seit 2007 vor dem UNO-Sondertribunal verantworten. Dem Ex-Präsidenten Liberias werden unter anderem massive Menschenrechtsverletzungen, Morde, Vergewaltigungen und andere Kriegsverbrechen vorgeworfen. Außerdem soll er durch den Handel mit Blutdiamanten die Bürgerkriege in Sierra Leone und Liberia finanziert haben. Naomi Campbell sollte mit ihrer Aussage belegen, das Taylor in Besitz von Blutdiamanten war, was dieser bestreitet.
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(Bild: kmm)



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