Exoten in Kärnten

Spinnen und Co. erobern heimische Wohnzimmer

Kärnten
04.08.2010 08:28
Pythons, Boas, Vogelspinnen, Echsen und andere Reptilien – viele Wohnzimmer in Kärnten gleichen eher tropischen Gefilden. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Exoten in den privaten Haushalten regelrecht explodiert. Und wie Ereignisse der letzten Tage zeigen, kommen solche Tiere auch immer wieder aus...

Eine Boa, nach der Hundertschaften von Polizisten suchen, während sie im Küchenkastl versteckt ihren frischen Futterhasen verdaut; ein Python in Nachbars Bett. Bei solchen Berichten läuft den meisten Menschen eine Gänsehaut über den Rücken. Die Vorkommnisse wirken wie aus einem schlechten Horrorfilm.

Wie viele Exoten in Kärntner Häusern und Wohnungen leben, kann nicht einmal genau gesagt werden. Reptilienexpertin Helga Happ weiß, dass die Zahl der Halter stetig ansteigt: "Mittlerweile gibt es in Klagenfurt drei Tierhandlungen, die sie verkaufen." Und das Angebot ist reichhaltig: Neben Pythons, Boas und Nattern können Agamen, Leguane, Chamäleons, Geckos, Skorpione und auch Spinnen erworben werden.

Und wenn Exoten aus ihren Terrarien entkommen? Happ: "Jedes Jahr fange ich 15 tropische Echsen und einige Riesenschlangen ein. Vogelspinnen sind kaum zu kriegen, da sie nachtaktiv und  schnell sind."

Gefahren für heimische Tiere
Ein weiteres Problem: Überforderte Besitzer, die ihre "Lieblinge" einfach aussetzen. "Die überleben zumeist den Winter nicht.  Rotwangenschmuckschildkröten aber werden in Kärnten mittlerweile zu einem Problem", weiß Happ. Die Tiere sind längst in der Glan, der Lend und einigen Badeseen zu finden. Der Winter kann ihnen nichts anhaben und sie fressen den Laich der heimischen Amphibien und Frösche. Die Schildkröten haben keine natürlichen Feinde.

Klapperschlange im Internet
Das Internet ist zusätzlich ein großer, anonymer Umschlagplatz. Dort können auch Giftschlangen gekauft werden. Eine Recherche zeigt, dass ein Anbieter aus Niederösterreich sogar versucht, für 400 Euro eine Klapperschlange anzubringen. Das Gesetz sagt:  "Würgeschlangen, die länger als drei Meter werden und Giftschlangen dürfen von Privatpersonen nicht gehalten werden." Doch wer hält sich daran?

von Katrin Fister, "Kärntner Krone"

Sollte die Haltung von exotischen Tieren in Kärnten verboten werden? Stimm ab in der Infobox!

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