In nur sechs Wochen krachten wegen der schlechten Absicherung mehr als 40 Fahrzeuge gegen die Altstadtpoller. Dadurch entstand ein Schaden von 170.000 Euro an den Absperrungen. Die Schäden, die von hoch fahrenden Pollern an den Fahrzeugen verursacht wurden, werden auf mindestens noch einmal 120.000 Euro geschätzt.
Stadtrat Johann Padutsch: "Wir gehen davon aus, dass die Haftpflichtversicherung der Stadt für die Poller-Reparaturen aufkommt." Eine Meinung, die Polizei-Hofrat Hermann Winkler nicht teilt: "Wenn sich, wie hier, bei 42 Vorfällen ein gleich geartetes Schadensbild ergibt, könnte man schon mangelnde Warnhinweise als Ursache sehen."
Am Mittwoch krachte es zum 42. Mal: Der deutsche Lenker flüchtete. Stadtrat Padutsch: "Auf 45.000 Euro Schaden, den fahrerflüchtige Lenker verursacht haben, werden wir sitzen bleiben." Nun sollen deshalb auch noch Kameras kommen.
"Jetzt ist alles idiotensicher"
Um die Zahl der Unfälle zu reduzieren, wurden nachträglich bereits Absicherungen mit Stopp-Tafeln, Sperrlinien, gelbem Blinklicht oder Ampeln angebracht. "Jetzt ist wirklich alles idiotensicher", so Stadtrat Johann Padutsch. Bis zu 15.000 Euro kostet die Stadt das Sicherheits-Update, inklusive einer Induktionsschleife, die gewährleisten soll, dass sich beim Ausfahren am Mozartplatz nicht versehentlich der falsche Poller absenkt.
"Mit Überwachungskameras hätten wir viel mehr Geld verdient", resümiert Stadtrat Johann Padutsch, "aber wir hätten auch viel mehr illegale Autos in der Altstadt gehabt. So gesehen ist die Poller-Lösung zwar nicht die schönste, aber sicher die effektivste Lösung."
Autolenker bleiben auf Kosten sitzen
Wer nach dem Ende der Ladezeit hinter den Pollern eingesperrt ist, wird von der Polizei in jedem Fall angezeigt und muss bis zu 250 Euro Strafe zahlen, so Hofrat Hermann Winkler: "Bei ausländischen Lenkern, die eine Absperrung beschädigen, heben wir zusätzlich auch noch eine Sicherheitsleistung ein."
Autolenker, deren Fahrzeuge von den Pollern demoliert wurden, dürften übrigens auf ihren Reparaturkosten sitzen bleiben. "Wer Fahrverbots-Tafeln, Stopp-Zeichen und Fußgängerzonen-Hinweis missachtet", so die Polizei, "dem ist wahrlich nicht zu helfen."
Eine Sonderregelung gilt für die Fiaker: Weil die Poller-Sensoren die leichte Kutsche nicht als Fahrzeug wahrnehmen, müssen die Fiaker nach Aus- oder Einfahrten durch Knopfdruck wieder eigens die Poller aktivieren. "Sonst", so Padutsch, "würde der Poller eine Minute unten bleiben und dadurch ein Unfallrisiko entstehen. Aber das klappt gut."
von Wolfgang Weber, "Salzburger Krone"
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.