Spielsucht, Nikotinsucht und Alkoholsucht – drei "Sünden", die oft Hand in Hand gehen. Mit dem Nichtraucherschutzgesetz drohte der Gesetzgeber, die Glimmstängel aus diesem "Trio Infernale" zu streichen. Doch es wäre nicht Österreich, wenn es keine Ausnahme im Gesetz gäbe: So ist es möglich, dass auf den ersten Blick gar keine großen Veränderungen im Casino Innsbruck stattgefunden haben. Der Hauptraum schwebt weiterhin im blauen Dunst, an der Bar zerbrechen sich Männer und Frauen mit Glimmstängeln den Kopf über ihre Einsätze.
Erst bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass am Nordende eine Glasfront den Hauptraum von einem kleineren Nichtraucherraum trennt. "Dort gibt es genau das selbe Angebot wie im Hauptraum", weiß Casino-Sprecherin Carina Mauthner. Auch im Automatenbereich hat die staatseigene Casinos-Austria AG eine gläserne Trennwand postiert. Angenommen wird das rauchfreie Angebot nur zögerlich: "Beim den Lebendspielen wechseln nur 20 Prozent der Gäste in den Nichtraucherbereich, bei den Automaten sind es schon rund 40 Prozent", so Mauthner.
Abtrennung durch eine einfache Wand "sinnlos"
Abenteuerlich hat das Café "Baguette" in Absam die Rauchertrennung vorgenommen: Hier verstecken sich die Raucher zwar hinter einer Glaswand, diese ist jedoch nach oben hin offen.
Der "Krone" liegt ein Gutachten der "Ärzte für eine gesunde Umwelt" sowie des "Institutes für Baubiologie und -ökologie" vor, demnach eine Abtrennung durch eine einfache Wand mit einer Türe sinnlos sei. Giftstoffe treten sogar durch Türfugen. Für eine adäquate Trennung müssten sich Raucher und Nichtraucher in verschiedenen Gebäuden befinden.
von Matthias Holzmann, Tiroler Krone
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