10.000 Fahrzeuge aus Richtung Braunau. 5.000 aus Linz. 5.700 aus Richtung Mondsee. Tag für Tag. Am "Verkehrs-Bermuda-Dreieck" Straßwalchen kommen sie alle in einem wenige Meter breiten Nadelöhr beim Gasthof "Lebzelter" zusammen. Emanuel und Sarah aus Italien sind gerade auf Urlaub in Straßwalchen und staunen vom Gasthof zur Post aus über das Nadelöhr, durch das sich der Verkehr zwängt (Bild). Nur dass hier die Autos und Lastwagen nicht wie im sagenumwobenen Gebiet im Atlantik verschwinden – das würden sich die Straßwalchener wünschen – sondern Dreck, Stau und Lärm hinterlassen.
Westspange soll Erleichterung bringen
Doch die zirka 7.000 Straßwalchener sehen jetzt Licht am Ende des Tunnels. Ab Frühling 2011 soll mit dem Bau der sogenannten Westspange begonnen werden. Landeshauptmann-Stellvertreter und Verkehrsreferent Wilfried Haslauer ist am Mittwochnachmittag in den nördlichen Flachgau gefahren, um mit den Grundstücksbesitzern abschließende Verhandlungen zu führen.
Über 30 sind betroffen, die Spange soll zwischen "Lagermax" und "Mosburger" das Zentrum von Straßwalchen entlasten. Die Kosten werden zirka 56 Millionen Euro betragen. "Das Geld ist knapp, aber wir setzen die Entlastung der Bürger Schritt für Schritt um", so Wildfried Haslauer am Mittwoch zur "Krone".
Großes Verkehrskonzept fehlt
Die Umfahrung gleicht einem Hürdenlauf. Die Westbahn und ein Bach sind im Weg, daher sind zwei Unterflurtrassen mit einer Gesamtlänge von 955 Metern nötig. Abgesaugt wird dadurch aber ausschließlich der Verkehr von und nach Braunau. Wer nach Linz oder Mondsee will, der benützt weiter die gewohnte Route. Das stört Bürgermeister Fritz Kreil massiv. "Es gibt einfach kein großes Verkehrskonzept für den Flachgau. Ich nenne das eine 'Viertel-Umfahrung', die aber hoffentlich mehr als ein Viertel des Verkehrs umleitet. Ich lasse mich gerne positiv überraschen", so der Ortschef doch etwas skeptisch.
von Melanie Hutter, Kronen Zeitung
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