Rekordverdächtig

Sommer wird einer der heißesten seit 130 Jahren in OÖ

Oberösterreich
22.07.2010 17:00
Wir wissen es alle, jetzt ist es wissenschaftlich belegt – der Juli ist viel zu heiß. Die Tagesdurchschnittstemperatur betrug im Land ob der Enns 23,4 Grad. Am Freitag kommt aber Tief "Renate" und stoppt den durch die Siebenschläfer-Regel vorhergesagten Temperatur-Höhenflug. Dennoch wird der Sommer 2010 einer der wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880.

"Der Rekordsommer von 2003, wo im Juni, Juli und August die Durchschnittstemperatur 21,6 Grad betrug, wird wegen der jetzt kommenden Abkühlung vermutlich nicht zu knacken sein", sagt Wolfgang Traunmüller vom Wetterdienst bluesky aus Attnang-Puchheim. Hitze-Liebhaber müssen auf den August warten, ob der heurige Temperaturrekord noch fällt. Derzeit steht der 10. Juni mit in Bad Goisern gemessenen 35,4 Grad an der Spitze.

Für Donnerstag wurde zwar ein neuer Höchstwert erwartet, "doch mit 32 Grad in Linz war nicht einmal der Juli-Höchstwert von 34,5 Grad aus Schärding in Gefahr", analysiert Michael Butschek von der Zentralanstalt für Meteorologie.

Vermutlich wird sich das heurige Jahr global und oberösterreichweit einreihen unter die zehn wärmsten je gemessenen Jahre und sechs davon liegen im vergangenen Jahrzehnt (siehe Grafik in der Infobox). "Der Trend setzt sich damit fort. Bis Ende des Jahrhunderts wird es im schlimmsten Fall bis zu sechs Grad wärmer werden", so Umweltlandesrat Rudi Anschober.

Gletschereis wird vor Sonne geschützt
Er fordert beharrlich die Klimawende, will Öl und Kohle verbannen. "In Oberösterreich konnten wir seit 2002 den Ausstoß an CO2 beim Faktor Raumwärme um 35 Prozent senken", sagt Anschober. Er weiß aber, dass unser Land die globale Erwärmung nicht stoppen kann. Für die nächste internationale Klima-Konferenz Ende des Jahres im mexikanischen Cancun sieht der grüne Landesrat pechschwarz: "Wenn überhaupt, werden 50 Prozent der Ziele erreicht. Das wird zu wenig sein", meint Anschober.

Ein anschauliches Beispiel der Erwärmung ist der Hallstätter Gletscher. Er ist heute mit knapp 1.800 Metern nur mehr halb so lang wie zum Ende der "Kleinen Eiszeit" im Jahr 1850. Am Dachstein wird das Eis an neuralgischen Punkten – wo etwa Liftstützen eingebohrt sind, mit speziellen Decken vor der Sonne – damit vorm Schmelzen geschützt.

von Markus Schütz, "OÖ Krone"

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