Fische verendet

Das große Aufräumen am Tag nach dem Unwetter

Salzburg
19.07.2010 09:40
Nach dem Hagelunwetter vom Samstag ist es am Sonntag ans große Aufräumen gegangen. Die schlimmsten Schäden hatte das Gewitter in einem Gasthaus in Dienten angerichtet. Dort verendeten in durch Muren verlegten Teichen nicht nur Hunderte Fische, auch der gesamte Garten und die Zufahrt über eine Brücke wurden verwüstet.

Überall abgebrochene Äste, Schlamm, Geröll und Wasser: Rund um das "Fischerstüberl" in Dienten sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. "Zuerst kam um 17 Uhr der starke Regen, dann gab es Sturmböen und plötzlich hagelte es", schildert Junior-Chefin Sandra Miller (40). "Neben dem Haus fließt ein Bach vorbei. Wir mussten mitansehen, wie dieser plötzlich zu einem reißenden Fluss anschwoll", erinnert sich Miller.

Hunderte Lachsforellen verendet
Die 15 Gäste zitterten mit Miller und ihren Eltern, dem Gastwirt-Paar Ernst und Gertrude Kerschbaumer. Mehrere Muren donnerten schließlich auf das "Fischerstüberl" zu. "Zwei unserer drei Fischteiche wurden komplett verlegt. Die Tiere sind verendet. (Rechts im Bild Gerti Kerschbaumer vor einem der Teiche.) Dabei haben wir erst vor Kurzem Lachsforellen um 1.000 Euro ausgesetzt. Das Gasthaus hat es aber Gott sei Dank nicht erwischt", erzählt Miller. Die Schlamm- und Geröllmassen kamen nur drei Meter vom Gebäude entfernt zum Stillstand.

"Franz, dein Auto!"
Miller und ihre Eltern konnten in letzter Sekunde ihre Autos in Sicherheit bringen. Ihr Gast Franz Sparber (64) aus Mühlbach hatte da weniger Glück: "Die Wirtin schrie plötzlich 'Franz, dein Auto!'. Im nächsten Moment sah ich den Opel Corsa am Fenster vorbeischwimmen." (Siehe Artikel in der Infobox!)

Bis in die Abendstunden tobte sich das Unwetter in Dienten, Mühlbach, aber auch in Mittersill, Saalfelden und Saalbach aus. 500 Feuerwehrleute waren im Einsatz, pumpten Dutzende Keller aus und legten die Schienen der Pinzgaubahn wieder frei.

Feuerwehr legte provisorischen Weg frei
Da die Brücke zum "Fischerwirt" ebenfalls vermurt wurde, mussten die Gäste bis 22 Uhr ausharren. Die Feuerwehr machte einen provisorischen Weg frei, dann konnten alle nach Hause. "Nachdem mein Opel ja nur mehr ein Blechhaufen war, nahm mich ein Bekannter mit", berichtet Franz Sparber. Er hat eine Vollkaskoversicherung. "Ich bekomme ein neues Auto. Hauptsache ist aber, dass niemand verletzt wurde."

Am Sonntag ging es dann ans große Aufräumen (links im Bild Markus Kerschbaumer). Sandra Miller musste zudem noch ihre Tochter Jessica (12) aus dem Krankenhaus abholen. "Sie wurde am Vortag von sechs Wespen gestochen", berichtet Miller der "Krone".

von Manuela Kappes, Kronen Zeitung

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