Trainerlegende

Zampano Gunnar Prokop feiert seinen 70. Geburtstag

Niederösterreich
11.07.2010 12:54
Kirchgang, Mountainbiken, Mittagessen im Kreise der Familie - Sport-Zampano Gunnar Prokop hat am Sonntag in Annaberg in aller Ruhe und Besinnlichkeit seinen 70. Geburtstag gefeiert. An seinem Zweitwohnsitz deshalb, weil dort seine am Silvestertag 2006 plötzlich verstorbene Gattin Liese ihre ewige Ruhe gefunden hat und er ihr nahe sein wollte. "Wir haben hier so viele schöne und bleibende Erlebnisse gehabt. Die 45 Jahre mit ihr waren ein Geschenk", sagte der Jubilar.

Prokop wäre nicht Prokop, würde er mit seinen Emotionen hinter dem Berg halten und plötzlich ein Musterknabe sein. Und so hatte der einstige Peitschenknaller, der am 30. Juni mit seinem Rücktritt als Trainer und Manager des achtfachen Handball-Champions-League-Siegers und Frauen-Serienmeisters Hypo NÖ überraschte, schon vorher zu einer bis in die Morgenstunden dauernden Feier mit Wegbegleitern und Freunden auf den Annaberg geladen. An die 450 geladene Gäste waren gekommen, um mit dem passionierten Mountainbiker, Bergsteiger und Skifahrer in einem Riesenzelt bei Live-Musik anzustoßen.

Zahlreiche Gratulanten zu Gast
Alle waren sie gekommen - von Landeshauptmann Erwin Pröll über Bischof Klaus Küng, der einen Gottesdienst abhielt, Ex-Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer, Sport-Union-Chef Peter Haubner, ORF-Info-Direktor Elmar Oberhauser, Ex-Sportgrößen wie Claudia Heill (Judo/Olympia-Zweite), Thomas Sykora (Ski/Slalom-Weltcupsieger), Georg Werthner (Zehnkampf/Olympia-Vierter), Eva Janko (Speerwurf/Olympia-Dritte), Maria Sykora (400 m/EM-Dritte) bis hin zu Karl Schranz (Ski/Weltcup-Gesamtsieger), Steffen Kriechbaum (nationaler Brust-Schwimm-Primus) oder Rudolf Klaban, der fast 30 Jahre lang den 800-m-ÖLV-Rekord gehalten hatte.

Viele Erinnerungen wurden wach, wobei ein Gast den Mann des Abends am treffendsten charakterisierte: "Gunnar ist ein demokratischer Diktator". Während der Feier kamen viele Anekdoten zutage. So erzählte Schranz, dass er den heutigen Dreifach-Opa zu seinen aktiven Zeiten als Trainer gehabt habe und von ihm für den "Zehnkampf der Superstars" in den USA getrimmt wurde. "Die Rivalen hatten damals gestaunt, wie ich beisammen bin", erinnerte Schranz. Prokops Neffe kann davon ebenfalls ein Lied singen. "Dass er mich damals zu 40 Sprints über 400 Meter zwang, hat meiner Entwicklung nicht geschadet", berichtete Thomas Sykora.

Landeschef Pröll hinter Prokop "nur zweiter Mann"
Auch der Landeshauptmann, der dem Geburtstagskind eine Auswahl niederösterreichischer Spitzenweine mitbrachte, hatte ein "Gschichtl" parat. Gunnar hätte für seinen sportlichen Höhepunkt gesorgt, in dem er ihn 2009 als Radfahrer auf den Großglockner begleitete. "Da war ich nur zweiter Mann Niederösterreichs. Gunnar war als 69-Jähriger nach 2:20 Stunden oben, ich habe mit 62 Jahren eine halbe Stunde länger gebracht", verriet der VP-Politiker. Ob es heuer zu einer Revanche kommt, ist noch offen...

Auch Pröll vergaß während des Fests nicht auf seine frühere Stellvertreterin Liese Prokop, die später zur Innenministerin berufen wurde und die er oft an ihrer letzten Ruhestätte besucht. "Ich habe mit ihr 25 Jahre eng zusammen gearbeitet. Wir haben versucht, vernünftige Politik zu machen. Ich bin ihr dankbar über das Grab hinaus." Dem Jubilar Gunnar, über den er sagt, dass bei ihm jeder wisse, in welche Richtung es gehe, wünschte Pröll noch "viele wunderschöne Jahre" im Kreise seiner drei Kinder (Karin, Gunnar, Eric) und drei Enkelkinder.

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