Bessere Bilder

Foto-Software “Lightroom 3” im krone.at-Check

Elektronik
06.07.2010 12:36
Urlaubszeit ist Reisezeit ist Fotozeit. Um aus den Schnappschüssen das Beste herauszukitzeln, bietet der Softwarehersteller Adobe seit kurzem die dritte Version seiner Fotoverwaltungs- und Entwicklungssoftware "Lightroom" an. Neben neuen Funktionen und einer verbesserten Geschwindigkeit verspricht das kalifornische Unternehmen vor allem bessere Ergebnisse, sprich: schönere Bilder. krone.at-Fotograf Andi Graf hat sich "Lightroom 3" genauer angeschaut.

Was auf den ersten Blick auffällt, ist die neue Programm-Architektur: Große Bildbestände werden schnell erfasst und wiedergegeben. Dank des verbesserten Importdialogfensters können Fotos schon vor dem Import mit der Lupenfunktion genauer betrachtet und selektiert werden.

Das Bearbeiten der Fotos erfolgt in Echtzeit und ist somit sofort am selektierten Foto erkennbar - und das in einer Geschwindigkeit, die sich sehen lassen kann. Hat man mehrere Fotos unter den gleichen einheitlichen Bedingungen aufgenommen, besteht mit der Synchronisierungsfunktion die Möglichkeit, ein Foto zu bearbeiten und die Einstellungen auf alle anderen Fotos derselben Serie zu übertragen.

Die neue überarbeitete RAW-Engine (CameraRaw 6.1) bietet unter anderem verbesserte Funktionen zum Nachschärfen und zur Rauschreduktion der Fotos. Die Werkzeuge für die Reduzierung von Luminanz- und Farbrauschen leisten ganze Arbeit, sodass selbst über- sowie unterbelichtete und High-ISO-Aufnahmen noch gerettet bzw. optimiert werden können, ohne gleichzeitig Bilddetails einzubüßen. Das Nachschärfen funktioniert wie bei den vorigen "Lightroom"-Versionen sehr einfach und überzeugt im Endergebnis.

Nachdem mittlerweile fast alle neuen digitalen Spiegelreflexkameras in der Lage sind, Videos zu erstellen, bietet "Lightroom 3" erstmals auch die Möglichkeit, die Filme zusammen mit den Fotos zu verwalten. Eine Bearbeitungsmöglichkeit für das Bewegtbildmaterial fehlt allerdings.

Auch neu und richtig praktisch ist die automatische Objektivkorrektur, mit der sich unerwünschte geometrische Verzerrungen, chromatische Aberrationen und Vignettierungen korrigieren lassen. Ein neues Begradigungswerkzeug für das Ausgleichen vertikaler und horizontaler Perspektiven ist ebenfalls mit von der Partie.

Neue Vignettierungsstile, die Möglichkeit, seine Bilder per Mausklick auf Flickr zu veröffentlichen (andere Netzwerke wie Facebook dürften sicher bald folgen), eine verbesserte Wasserzeichen-Funktion, mit der sich die Fotos flexibler kennzeichen lassen, sowie ein optimiertes Diashow-Tool, mit dessen Hilfe sich nun Bilder mit Text und Musik versehen und anschließend als Videodatei speichern lassen, rundet das Paket der wichtigsten Neuerungen ab.

Die Systemvoraussetzungen der neuen Adobe-Software sind moderat. Sowohl unter Windows (XP, Vista, Windows 7) als auch Mac OS X (Version 10.5 und höher) werden neben einem Pentium-4-Prozessor zwei Gigabyte RAM sowie ein Gigabyte Festplattenspeicher verlangt.

Getestet wurde "Lightroom 3" auf einem MacBook Pro mit Intel-Core-2-Duo-Prozessor (2,4 GHz) und vier GB RAM. In der Bilddatenbank waren ca. 2.000 Fotos abgelegt. Aus bislang ungeklärter Ursache tat sich die Software unter Windows Vista und einer – allerdings deutlich größeren - Bilddatenbank von ca. 85.000 Fotos etwas schwer. Ob es an der externen Festplatten, dem Betriebssystem oder etwas anderem lag, lässt sich nicht sagen. Adobe wird "Lightroom 3" aber sicher in Zukunft mit Updates weiter verbessern.

Fazit: Adobe hat mit der dritten Version seiner Fotoverwaltungs- und Entwicklungssoftware ein gelungenes Produkt abgeliefert, das in jeder Hinsicht zu überzeugen weiß. Durch die Performance-Steigerung (schnellere und bessere Verarbeitung der Bilddateien) und der Optimierung des gesamten Workflows - vom Import über die Bearbeitung bis zum Export -, erzielen ambitionierte Hobby-Fotografen und erfahrene Profis in kürzerer Zeit bessere Ergebnisse. Mit einem Straßenpreis von derzeit um die 250 Euro zählt "Lightroom 3" allerdings auch nicht zu den günstigsten Anwendungen. Den gleichen Funktionsumfang mit ähnlich guten Ergebnissen liefert etwa der rund 150 Euro billigere "ACDSee Pro Foto Manager 3".

von Andi Graf

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