Segelflieger-Absturz

Menschliches Versagen in Micheldorf vermutet

Oberösterreich
05.07.2010 08:02
Das Seglerdrama von Micheldorf im Bezirk Kirchdorf, bei dem der 46-jährige Kommunalpolitiker Wolfgang Bierhaus aus St. Ulrich bei Steyr ums Leben gekommen ist, gibt der Polizei noch ein paar Rätsel auf. Weil wegen Gewitterregens das Kollisionsgerät noch nicht aus dem Wrack geborgen werden konnte, ist die Ursache für das Unglück weiterhin unklar.

Das Wrack war am Samstagabend gegen 19.40 Uhr bei einem Suchflug des Bundesheeres gefunden worden. Etwa sechs Stunden zuvor, um 13.30 Uhr, war Wolfgang Bierhaus, er war in St. Ulrich als SPÖ-Gemeinderat unter anderem für Landschaft und Umwelt zuständig, vom Segelflugplatz Micheldorf aus mit einer "Ka8" per Winde gestartet. Der Mann, der erst seit knapp drei Jahren den Pilotenschein hatte, ließ den Segler acht Kilometer Richtung Kremsmauer gleiten.

Gegen 15 Uhr zerschellte der 15 Meter lange, 310 Kilo schwere Segelflieger im Bereich des Brennets an den Felswänden der Kremsmauer. Pilot Wolfgang Bierhaus dürfte auf der Stelle tot gewesen sein. Weil er bis 16 Uhr nicht am Segelflugplatz zurück war und sich auch über Funk nicht meldete, wurde die Crashfrequenz überprüft – auch hier gab es vorerst kein Signal.

Kurz darauf empfing aber ein Fliegerkollege, der im Bereich des Kleinen Priels unterwegs war, ein Signal, das die Austro Control bestätigte. Sofort wurden Suchflüge durch Bundesheer und Polizei veranlasst. Um 19.40 Uhr entdeckte schließlich eine Hubschrauberbesatzung das zerschellte Wrack in völlig unzugänglichem Gebiet. Berg- und Flugretter wurden per Bergeseil zum Wrack gebracht. Dort fanden sie den toten Piloten und flogen ihn ins Tal.

Tödlicher Pilotenfehler
Das im Unglücksflieger installierte Kollisionsgerät, das Piloten nicht nur warnt, sondern auch die letzten Flugmanöver aufzeichnet, konnte bisher nicht geborgen werden. "Nur damit kann geklärt werden, was passiert ist", so Segler-Profi Hubert Just. Es dürfte sich aber laut Polizei um einen Pilotenfehler gehandelt haben.

von Johann Haginger ("OÖ Krone") und ooe.krone.at

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