Grüne empört

ÖBB setzen auf dem Semmering stärker auf Diesel-Loks

Niederösterreich
28.06.2010 18:12
Russpartikel und Abgase statt sauberer Öko-Energie – ab kommendem Montag tuckern verstärkt Diesel-Loks über den Semmering. Und das, obwohl auf der gesamten Strecke Strom für elektrisch betriebene Lokomotiven zur Verfügung steht. Die ÖBB sprechen von einer wirtschaftlichen Lösung. Die Grünen wettern: "Da wird auf Kosten der Umwelt gespart!"

Bisher waren auf der Linie von Payerbach-Reichenau im Bezirk Neunkirchen nach Mürzzuschlag (Steiermark) meist Elektrofahrzeuge unterwegs. Ab 5. Juli werden diese bei sechs Zügen von Dieselloks abgelöst. "Mit 184 Sitzplätzen sind die E-Garnituren für diese Strecke zu groß", erklärt ÖBB-Sprecher Christopher Seif. Die Dieselgarnituren bieten nur noch 124 Fahrgästen Platz. Seif: "Das ist für uns die wirtschaftlichere Variante." Außerdem sollen in diesen Zügen künftig auch die Schaffner eingespart werden, heißt es.

Harsche Kritik an den geplanten Umstellungen üben jetzt Umweltschützer. Martin Fasan, grünes Urgestein aus der Region Neunkirchen: "Die Semmeringstrecke ist bereits seit 1959 elektrifiziert. Da kann man doch nicht wieder auf Dieselbetrieb setzen." Und Nationalrätin Gabriela Moser legt noch ein Schäuferl nach: "So verpestet man die gute Bergluft. Das ist völlig planlose Sparwut auf Kosten der Kunden und der Natur!"

Auf der Westbahn droht indes Pendlern aus dem Bezirk St. Pölten Ungemach. Moser: „Ab Dezember stehen Passagieren hier längere Fahrtzeiten ins Haus.“ Für ÖBB-Kunden aus Kirchstetten, Ollersbach und Pottenbrunn könnte der Heimweg zur Geduldsprobe werden. "Viele Regionalzüge von Wien fahren dann nur bis Neulengbach. Pendler müssen dort umsteigen", so Moser. Die Wartezeit beträgt 48 Minuten.

von Christoph Weisgram, Kronen Zeitung

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