Auch im zweiten Abschnitt der 380-kV-Leitung von Elixhausen bis Kaprun wird es kein Erdkabel geben. Das ist deutlich zu erkennen in der 62 Seiten dicken "Trassenkorridorempfehlung", die eine Expertenrunde um Umwelt-Hofrat Othmar Glaeser ausgearbeitet hat. Dieses Team suchte nach der besten Variante für eine Freileitung und achtete bei ihrer Empfehlung darauf, dass möglichst wenige Menschen und Wohnhäuser im Nahbereich dieser Trasse betroffen sind.
Verlauf der Trasse: siehe Infobox!
Die Landesregierung war zufrieden, nur sehr vorsichtig merkten die Politiker an, dass natürlich das Elektrizitätsgesetz gilt und dass Verkabeln nötig wäre, wenn Abstände zu Siedlungen nicht eingehalten werden. Landeschefin Gabi Burgstaller und Vize Wilfried Haslauer sagten, dass sie ein Kabel nicht vorschreiben können – doch freiwillig vergräbt der Verbund die Leitung nicht.
Landesregierung lobt "positive Bilanz"
Der neue Entwurf für die 380-kV-Trasse betrifft etwa 500 Häuser, in denen Familien näher als 200 beziehungsweise 400 Meter an der Leitung leben müssen. Die Politik hört lieber die positive Bilanz, dass nach dem Bau der 128 Kilometer langen 380er-Leitung auch auf 251 Kilometern Länge alte 110- und 220-kV-Leitungen abgebaut werden und dadurch etwa 4.300 Menschen entlastet werden, die unter den bestehenden Leitungen leben.
Der Bericht der Experten ist die Grundlage. Verbesserungen in diesem Korridor sollen Gemeinden, Bürgermeister und Initiativen selbst ausarbeiten. Dabei wussten die Ortschefs bis Dienstag nicht, wo die neue Leitung verlaufen wird. Sie erfuhren erst am Abend im Kultur- und Kongresshaus von St. Johann die Pläne. (Die - mehrheitlich negativen - Reaktionen der Bürgermeister sind in einem Artikel in der Infobox zusammengefasst!) Burgstaller wurde auf die Frage, ob sie Verständnis für Proteste aus den Gemeinden hat, sehr deutlich: "Nur wenn sie zur Lösung des Problems auch beitragen."
"Planungsgebiet" und neue Probleme
Die neue Trasse bringt in den Gemeinden auch neue Brennpunkte:
von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung
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