Illegal abgehört

Reichste Frau Europas will ihre Tochter klagen

Adabei
19.06.2010 17:56
Die 87 Jahre alte L'Oréal-Hauptaktionärin Liliane Bettencourt geht im Familienstreit um ihre angebliche Unzurechnungsfähigkeit in die Offensive. Die reichste Frau Europas will nun ihre einzige Tochter Francoise klagen. Diese soll hinter einer illegalen Abhöraktion gegen ihre Mutter stecken.

Francoise Bettencourt-Meyers wirft ihrer Mutter hingegen vor, nicht ganz bei Sinnen zu sein und mit Geld um sich zu werfen. Allein der mit ihr befreundete Fotograf Francois-Marie Banier erhielt Geschenke im Wert von 993 Millionen Euro.

Vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass ein Hausangestellter über Monate hinweg mit einem Diktiergerät die Privatgespräche der alten Dame belauscht hat. Die Aufzeichnungen ließ er der Tochter zukommen. Diese will sie als Beweis für die Unzurechnungsfähigkeit ihrer Mutter verwenden.

"Es gab in der Vergangenheit schon häufiger Abhörskandale. Aber zwischen einer Mutter und einer Tochter - das ist traurig", sagte die Französin in einem Gespräch mit der Tageszeitung "Le Monde" (Sonntag). Die Journalisten des Blattes beschrieben die alte Dame als müde wirkend, aber im vollen Besitz ihrer geistigen Kräfte. Die Stimme der L'Oréal-Erbin sei schwach, aber sie finde gute Worte und habe Sinn für Humor.

"Ich weiß sehr gut, dass ich einen Teil meines Vermögens hergegeben habe. Ich mache mir nur wenig aus materiellen Dingen", erklärte die 87-Jährige im Gespräch mit "Le Monde". Alles, was sie gegeben habe, habe sie freiwillig gegeben.

Schriftlich ließ Bettencourt zudem erklären, dass sie es sehr bedauere, dass ihre Tochter keine Leidenschaft für das Kosmetikimperium L'Oréal entwickelt habe. "Ich denke, sie geht in ihrer Musik auf. Aber liebt sie mich? Sie will mich unter Vormundschaft stellen lassen", stellte die alte Dame fest. Francoise wolle sie als Hauptaktionärin ersetzen und die Aktien des Unternehmens verkaufen. "L'Oréal ist mein Leben. (...) Ich werde es bis zum Ende beschützen." Das Vermögen von Bettencourt wird vom US-Magazin "Forbes" auf 20 Milliarden Dollar (16 Milliarden Euro) geschätzt.

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(Bild: kmm)



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