Mindestsicherung

145.000 Armutsgefährdete im Land ob der Enns

Oberösterreich
15.06.2010 11:01
Alleine im Land ob der Enns sind 145.000 Menschen armutsgefährdet. Die Arbeiterkammer nimmt die Regionalkonferenz gegen Armut am Freitag in Linz zum Anlass, um erneut auf die Bedeutung von Armutsbekämpfung gerade in Krisenzeiten hinzuweisen. "Die Mindestsicherung muss umgehend verwirklicht werden", fordert AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Die Europäische Union hat heuer das "Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung" ausgerufen. Bei rund einer Million armutsgefährdeter Menschen ist das auch in Österreich ein Thema. Etwa die Hälfte davon ist manifest arm, ihr Einkommen ist so gering, dass sie nicht am normalen gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.

Selbst Arbeit schützt nicht vor Armut: Österreichweit sind 247.000 Menschen Arm, obwohl sie arbeiten - mehr als die Hälfte von ihnen sogar Vollzeit. Besonders armutsgefährdet sind nach wie vor Alleinerziehende, alleinstehende Pensionistinnen und Arbetslose. "Die Blockade der Mindestsicherung durch die Verknüpfung mit der Transparenzdatenbank ist unanständig", kritisiert Kalliauer. Es sei notwendig, die "Bedarfsorientierte Mindestsicherung" umgehend einzuführen.

Forderung nach Investitionen in soziale Infrastruktur
Einsparungen im sozialen Bereich, speziell bei Arbeitslosen, Sozialhilfebeziehern und Pensionisten, seien nicht der richtige Weg, so die AK. Sinnvoller wären mehr Steuergerechtigkeit und soziale Sicherheit. Die Arbeitnehmer, die ohnehin schon einen Großteil der Steuerlast tragen, müssten entlastet werden, etwa durch die Senkung des Eingangs-Lohnsteuersatzes oder durch die Anhebung des Mindestlohns auf 1.300 Euro.

Das beste Mittel zur Armutsbekämpfung sei aber immer noch die Schaffung von Arbeitsplätzen, etwa durch Investitionen in Kinderbetreuung, Pflege und Bildung - so könne Armut nachhaltig bekämpt werden.

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