"Die Krise hat der Salzburger Wirtschaft drei Jahre gekostet." So sei der Produktionswert der Salzburger Industrie von 6,8 Milliarden Euro im Jahr 2008 um 22 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro - und damit auf das Niveau von 2005 - gefallen. Mit wenigen Ausnahmen seien fast alle Sparten betroffen gewesen, am meisten die Kfz-Industrie mit über 61 Prozent, gefolgt von der Maschinen- und Metallindustrie mit einem Minus von 40 Prozent, erläuterte Zrost. Dieses Minus habe sich auch bei den Beschäftigten mit 9,6 Prozent (22.066 Beschäftigte) niedergeschlagen.
"Man muss wettbewerbsfähig sein"
Man registriere zwar einen Erholungskurs, doch dürfe dieser nicht "durch falsche Rezepte der Politik und unsachliche Forderungen der Gewerkschaften zunichte gemacht werden", sagte Zrost. Die IV-Salzburg trete daher für eine Flexibilisierung statt einer Arbeitszeitverkürzung ein, denn um die Budgetprobleme lösen zu können, müsse man wettbewerbsfähig sein. Sollte es Verschlechterungen bei der Gruppenbesteuerung geben, dann würde das die Expansion der Betriebe in die neuen Wachstumsmärkte der Welt erschweren, immer weniger Betriebe wären bereit, sich in Österreich anzusiedeln. "Im Endeffekt fallen dem Staat dann Steuereinnahmen weg", meinte der IV-Präsident.
Die IV Salzburg tritt aber für eine wirksame Investitionsförderung ein und bei Forschung sowie Entwicklung müsse Gas gegeben werden. Auch Verbesserungen hinsichtlich der steuerlichen Forschungsförderung, die massiv vereinfacht werden sollte, wären notwendig, sagte Zrost. Weiters sollte die Deckelung von 100.000 Euro aufgehoben bzw. stark angehoben werden, forderte der IV-Präsident.
kV-Leitung "unbedingt notwendig"
Wenig Verständnis hat die Salzburger Industrie dafür, dass im Rahmen der Budgetkonsolidierung "mit dem Rasenmäher über alle Ausgaben gefahren werden soll - auch bei der Bildung". Bezüglich der Bahn-Infrastruktur müsse man die Kräfte endlich auf ein wichtiges Projekt bündeln, die Wirtschaft brauche vor allem den Ausbau der Strecke Salzburg-Attnang - Puchheim. Außerdem sei die seit Jahren umstrittene 380-kV-Leitung unbedingt notwendig.
Der Geschäftsführer des Liebherr-Werkes in Bischofshofen, Manfred Santner, übte Kritik an der Gewerkschaft. Man habe versucht, die Krise mit der Stammbelegschaft aufrechtzuerhalten, sagte er: "Wir haben auf ein Bandbreitenmodell (in guten Zeiten Stunden mit Überstunden - samt Zuschlägen - anhäufen, die dann abgebaut werden, Anm.) zurückgegriffen, das mit Zustimmung der Belegschaft eingeführt wurde, doch bei der Gewerkschaft in Wien ist es auf Ablehnung gestoßen".
Symbolbild
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