Jetzt reicht's

Grödiger leben seit Jahren neben der Lärmhölle Autobahn

Salzburg
02.06.2010 10:02
80.000 Fahrzeuge donnern pro Tag bei Grödig über die Autobahn. Fast 110.000 sollen es im Jahr 2020 sein. Die 7.000 Bewohner haben das bis jetzt geduldig ertragen, vielleicht zu geduldig. Bürgermeister Richard Hemetsberger ist beim Treffen mit den Asfinag-Managern der Kragen geplatzt, "weil nichts weiter geht!"

Die Karte mit der Lärmbelastung in Grödig zeigt es deutlich: Entlang der Autobahn, wo viele wohnen, ist alles rot eingefärbt, das heißt eine Belastung von 60 bis 65 Dezibel. Die Berechnungen basieren auf dem noch dauerhaft geltenden "Lufthunderter". Seit der teilweise aufgehoben ist, sind die Werte noch höher. Die Weltgesundheitsorganisation WHO sagt: "Das ist auf Dauer schädlich", ganz abgesehen von der Lebensqualität.

"Unmittelbar betroffen sind zirka 1.000 Grödiger. Und das nicht, weil wir etwa das Wachstum unserer Gemeinde falsch geplant haben. Eingezwickt zwischen Untersberg, Autobahn und Wasserschutzgebiet bleiben uns wenige Möglichkeiten, größer zu werden", weiß Bürgermeister Richard Hemetsberger. Seit seinem Amtsantritt vor über zehn Jahren beschäftigt ihn das Thema.

"Zu oft vertröstet"
Dass die Asfinag nicht schon längst etwas getan hat, ist den Grödigern schleierhaft. "In Eben und Zederhaus wird alles unternommen. Uns lässt man weiter in der Lärmhölle wohnen, obwohl hier die Belastung noch höher ist", schimpft der Bürgermeister. Beim letzten Treffen mit der Asfinag ist ihm der Kragen geplatzt, "wir wurden einfach zu oft vertröstet. jetzt wollen wir endlich einen Zeitplan, was und wann unternommen wird." Dabei geht es auch um den Halbanschluss, der das Ortszentrum vom Schwerverkehr erlösen soll und um den geplanten sechsspurigen Ausbau der Autobahn. "Alle Vorhaben müssen mit durchdachtem Lärmschutz einhergehen", fordert Hemetsberger vehement.

Pläne sind überholt
Pläne gibt es, doch der Haken daran ist groß. "Selbst wenn die vorgesehene vier Meter hohe Lärmschutzwand gebaut wird, lauten die Prognosen, dass die Situation sogar schlechter wird. Die Pläne sind überholt. Wird die Wand jetzt trotzdem gebaut, haben wir keine Chance mehr auf eine andere, bessere Lösung", ist Amtsleiter Gerhard Freinbichler sicher. Daher ist man sich einig: "Eine Einhausung ist für Grödig die einzige sinnvolle und langfristige Lösung."

von Melanie Hutter, Kronen Zeitung

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