600.000 Euro Schaden

53-Jähriger zockte Firmen ab – drei Jahre Haft

Oberösterreich
19.05.2010 12:20
Ein 53-jähriger Oberösterreicher, der in den 90er-Jahren 1.925 Firmen um insgesamt knapp 600.000 Euro betrogen hat, ist am Mittwoch von einem Schöffensenat im Landesgericht Wels zu drei Jahren Haft - eines davon unbedingt - verurteilt worden. Er hatte seinen Kunden Einträge in ein nicht existierendes Branchenbuch bzw. einen erfundenen Einkaufsführer verkauft und sich dann mit dem Geld auf die Philippinen abgesetzt. Das Urteil ist rechtskräftig.

Der Mann gab zu, zwischen März 1993 und August 1994 "Zigtausende Rechnungen" an österreichische Unternehmen verschickt zu haben, in denen er Geld für den Werbeeintrag verlangte. 1.925 bezahlten, einige von ihnen dürften erst heuer durch das Gericht erfahren haben, dass sie damals betrogen worden sind.

Als ihm die Polizei auf die Schliche kam, setzte sich der Angeklagte auf die Philippinen ab. Nach drei Jahren sei das Geld aber zu Ende gewesen, erzählte er vor Gericht.

Rückkehr wegen Gesundheit
Er habe seither von Gelegenheitsjobs und der Unterstützung der Botschaft gelebt. Als es ihm zuletzt auch gesundheitlich schlecht ging, habe er sich zur Rückkehr nach Österreich entschlossen - wohl wissend, dass er nach wie vor gesucht wurde. Bei seiner Einreise im Februar klickten die Handschellen, seither war er in Untersuchungshaft.

Das Gericht sah den Tatbestand des schweren gewerbsmäßigen Betrugs erfüllt. Auch wegen Begünstigung wurde der Angeklagte schuldig gesprochen. Er hatte gegen Geld einen Bekannten, der ähnliche Geschäfte nach seiner Flucht weiterbetrieb, entlastet, indem er bei einem Anwalt auf den Philippinen eine eidesstattliche Erklärung abgab und darin die Schuld auf sich nahm. Das Gericht verurteilte den 53-Jährigen zu drei Jahren Haft, eines davon unbedingt.

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