Rif zehn Monate zu

Politik lässt Schwimmer im Regen stehen

Salzburg
18.05.2010 09:53
Am 1. August wird das Sportzentrum Rif sein Hallenbad wegen dringender Sanierungsmaßnahmen schließen. Damit stehen Tausende, von den Schwimmern bis zu den Triathleten, von den Leistungssportlern bis zu den Schulklassen, zehn Monate ohne Trainingsstätte da. Bestehende Alternativen gibt es nicht. Die Politik schwieg bisher dazu. Jetzt formiert sich Widerstand gegen diese Ignoranz.

Seit zwei Wochen hängt ein Zettel im Untergeschoss beim Eingang zum Hallenbad: Wegen Sanierung ab 1. August geschlossen! Gerüchte, dass bei der letzten obligaten Überholung im Sommer 2009 Mängel im Becken und an Trägern festgestellt worden waren, gab es schon länger. Doch da wurde von drei Monaten Reparaturzeit gemunkelt.

Auch Olympiastützpunkt betroffen
Mittlerweile ist die Rede von zehn Monaten, in denen Rif für Schwimmer, Wasserballer, Triathleten, Tauchsportler etlicher Vereine und Verbände von der Universität bis zum Heeressport unbenützbar ist. Nicht zuletzt kommt auch der Olympiastützpunkt zum Handkuss.

Keine Alternativen
Das Makabre an der Geschichte: Salzburg hat keine bestehenden Alternativen für Rif anzubieten, im Umkreis von 50 Kilometern sind sämtliche Bäder voll ausgelastet. Auch das einzige in Salzburg: das Paracelsusbad.

Daran zeigen sich einmal mehr die Versäumnisse der Stadt in Sachen Zukunftsplanung. Frühere Projekte wie Forellenweg oder Liefering ließ man sterben. Die Rechnung dürfen Salzburgs Wassersportler zahlen. Doch es formiert sich Widerstand gegen die Untätigkeit der Politik.

In einer "Interessensgemeinschaft Wassersport" ziehen betroffene Verbände, Vereine, Landespolizeikommando, Aktive, Trainer und Eltern an einem Strang, um eine Lösung des Hallenproblems zu finden. Die Bitte um einen runden Tisch, vor drei Wochen an Bundesminister Darabos, Landeshauptfrau Burgstaller und den Landesschulrat gerichtet, blieb unbeantwortet. Auf Anfrage hieß es nur "keine Zeit".

Ideen sind vorhanden
Aber Gespräche sind die Voraussetzung, um einen Überlebensplan auf die Beine zu stellen. Ideen gibt es ja:

  • Kurzfristig als Überbrückung eine Traglufthalle im Leopoldskroner Freibad nach dem Vorbild des Wiener Stadionbads und Innsbruck.
  • Langfristig eine permanente zweite Trainingshalle. Ein privater Sponsor ist bereit, in Hallein eine Halle zur Verfügung zu stellen – Beckeneinbau und Infrastruktur wären bei sofortigem Baubeginn sogar noch heuer zu schaffen.

Doch wie günstig diese zwei Varianten auch sind, sie kosten Geld. Und das muss von Bund, Land, Stadt kommen, muss letztlich die Politik genehmigen. "Für uns ist jede Übergangslösung besser als gar keine", lautet der Tenor der IG-Sprecher. Aber es ist klar: Nur wer schnell hilft, hilft wirklich!

Kronen Zeitung

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