Fall Julia Kührer

Verdächtige frei – Sonderermittler arbeiten weiter

Niederösterreich
13.05.2010 12:26
Ungeachtet der Freilassung dreier ursprünglich Verdächtiger im Zusammenhang mit der vor vier Jahren verschwundenen Julia Kührer werden die Cold-Case-Ermittler des Bundeskriminalamtes (BK) weiter an dem Fall arbeiten. Vor allem durch die mediale Präsenz seien "sehr viele Hinweise eingegangen, denen wir nachgehen", sagte BK-Sprecher Alexander Marakovits am Donnerstag.

Eine 27-jährige Frau und ihr um ein Jahr jüngerer Ex-Freund waren am Mittwoch auf freien Fuß gesetzt worden. Für den zuständigen Korneuburger Haftrichter waren die Indizien nicht ausreichend, um weiter vom von der Staatsanwaltschaft angenommenen dringenden Tatverdacht in Richtung Freiheitsentziehung auszugehen. Der 21-jährige Bruder der Frau war bereits am Dienstagabend enthaftet worden.

Laut Marakovits würden die Ermittlungen nun "in andere Richtungen" gehen. Welche das seien, wollte er am Donnerstag nicht bekanntgeben. Die Erhebungen hätten jedenfalls gezeigt, dass noch nicht alle Spuren verfolgt worden seien. Diesen werde sich das Cold-Case-Management nun in den kommenden Wochen verstärkt widmen.

Keine U-Haft mangels dringenden Tatverdachts
Marakovits: "Das Ziel, Julia Kührer zu finden, ist noch nicht erreicht." Die am 27. Juni 2006 aus ihrem Heimatort Pulkau (Bezirk Hollabrunn) verschwundene damals 16-Jährige müsse jedoch irgendwo sein.

Dem Haftrichter hatten das Beweismaterial und die Ergebnisse der am Montag an den Adressen der beiden Männer und der Frau durchgeführten Hausdurchsuchungen nicht ausgereicht, um die U-Haft zu verhängen. Es fehle der dringende Tatverdacht in Richtung Freiheitsentziehung, lautete die Begründung. Gesucht worden war nach Julias Schulsachen, Büchern, Kleidung sowie nach dem Mobiltelefon des Mädchens. Offensichtlich wurden keine Gegenstände entdeckt, die den Verbleib der Vermissten erhellen hätten können.

Synthetische Drogen und Gaspistole sichergestellt
"Jedes Puzzleteil muss zusammengesetzt werden. Und es ist nicht so, dass es keine heißen Spuren gibt", hatte Marakovits am Mittwoch betont. Bei den Hausdurchsuchungen seien Daten von Mobiltelefonen und Computern sichergestellt worden. Weiters wurden laut dem BK-Sprecher synthetische Drogen und Tabletten mit der Wirkung von K.-o.-Tropfen sowie eine Gaspistole entdeckt.

Das BK geht dem Fall Kührer seit März im Rahmen eines Cold-Case-Managements wieder intensiv nach. Im Zuge der neu aufgerollten Erhebungen stellte sich heraus, dass das Mädchen an jenem 27. Juni 2006 nach der Heimfahrt mit dem Schulbus noch um 13.30 Uhr am Hauptplatz in Pulkau mit drei Jugendlichen gesehen worden war, die aus einem silbernen Auto gestiegen waren.

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