2.500 Teilnehmer

Gedenkfeier zum 8. Mai in Ebensee ohne Zwischenfälle

Oberösterreich
08.05.2010 13:26
Bei der diesjährigen Gedenkfeier in der KZ-Gedenkstätte Ebensee hat es laut Polizei keine Vorfälle gegeben. Bei der Veranstaltung 2009 war es zu einer Störaktion durch mutmaßliche jugendliche Neonazis gekommen. Kulturministerin Claudia Schmied entschuldigte sich am Samstag bei der 65. internationalen Gedenkfeier vor rund 2.500 Teilnehmern für die Ereignisse des Vorjahres.

Man bemühe sich intensiv um pädagogische und faktische Maßnahmen, um solche Übergriffe für die Zukunft auszuschließen und die Jugend über die Geschehnisse des Nationalsozialismus noch besser aufzuklären, betonte Schmied. "Alle Erinnerung ist Gegenwart", zitierte die Ministerin in ihrem Referat den deutschen Lyriker Novalis. "Wir dürfen das Grauen unserer Zeit nicht vergessen."

Bilder der Gedenkfeier in der Infobox!

Es müsse Anlass zu konkreter Aufarbeitung, zu einem kollektiven Lernprozess sein. Zivilcourage erklärte Schmied zum wesentlichsten Element, um die Gesellschaft vor dem Weg in das Unrecht zu bewahren. "Es ist der konstruktive, auf die Menschenrechte ausgerichtete Widerstand." Das "Nie wieder" dürfe nicht nur als Losung formuliert, sondern müsse mit Aufklärung, Worten und den richtigen Taten für eine gute Zukunft abgesichert werden.

"Irregeleitete Jugendliche"
Auch der Ebenseer Bürgermeister Herwart Loidl (SPÖ) entschuldigte sich für die "verurteilenswerten Vorkommnisse" durch "irregeleitete Jugendliche". Er forderte die österreichische Justiz auf, endlich Klarheit zu schaffen und mit der "unerträglichen Verschleppungstaktik" aufzuhören.

Im vergangenen Jahr war es zu einem Zwischenfall gekommen, der international für Aufsehen sorgte. Jugendliche beschossen in den Stollenanlagen Teilnehmer der Gedenkfeier mit Softguns, hoben die rechte Hand und riefen "Heil Hitler!" Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in diesem Fall sind noch nicht abgeschlossen.

Bei der diesjährigen Veranstaltung gab es keine Vorkommnisse. "Es ist absolut ruhig", berichtete ein Beamter. Man habe entsprechende Vorkehrungen getroffen. So seien in den vergangenen Tagen die Stollen durchsucht und am Samstag das Areal bestreift worden.

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