Nicht so schlimm?

Land fordert klaren rechtlichen Status für Pflegeschüler

Salzburg
06.05.2010 09:41
Sie betreuen uns nach einer Operation, sorgen für unsere Omas und Opas, sind der Dreh- und Angelpunkt einer guten Gesundheitsversorgung: die Krankenpfleger. Bei der Ausbildung werden sie aber nicht gut behandelt. Das behauptet die ÖVP und stellte einen Antrag. Der Schülervertreter sieht das alles nicht so dramatisch.

Es ist, als ob man über zwei verschiedene Situationen spricht. Die Betriebsrätin Christine Vierhauser sieht ein riesiges Problem. Der Sprecher jener, um die es geht, winkt ab.

Die Fakten: Gerlinde Rogatsch (ÖVP) hat einen Antrag eingebracht, dass die rechtliche Stellung der Krankenpflegeschüler in Salzburg endlich geklärt werden müsse. Einstimmig beschlossen wird sich das Land Salzburg jetzt bemühen, den Bund zu überzeugen, die Pfleger der Zukunft entweder als Studenten oder als Schüler einzustufen. Rogatsch: "Sie haben keine Chance auf Studienförderung oder Schülerbeihilfe, außerdem Nachteile bei den Öffis, Schulbuchaktionen und so weiter. Wir finden das nicht gerecht."

"Alles nicht so schlimm"
Die Freude der Betroffenen hält sich in Grenzen. Bei Michael Ott (im Bild), Sprecher der Krankenpflegeschüler in den Landeskliniken, zumindest: "Es ist alles nicht so schlimm. Die meisten kommen mit dem Geld aus, wir wohnen und fahren günstig, ich kann mir sogar noch was sparen. Insgesamt finde ich unsere Ausbildung gut. Aber wenn sich jemand darum bemüht, dass wir zum Beispiel den Schülerstatus erhalten, ist das auch in Ordnung."

Lücke zwischen Schule und Ausbildung
Trotz eines zufriedenen Schülersprechers bleiben viele Probleme ungelöst: Umsteiger in den Pflegeberuf gibt es mit 150 Euro im ersten Ausbildungsjahr kaum. Eine Pflegeausbildung darf man erst mit 17 beginnen, viele sind aber schon mit 15 mit der Schule fertig. Diese Lücke zwingt viele mit einer anderen Lehre zu beginnen und dann bleiben sie auch in diesem Beruf.

100 Pfleger fehlen
"Aktuell fehlen in den Landeskliniken über 100 Pfleger. Wenig Geld, Nachteile durch den unsicheren Status und erschöpftes Personal. Das ist kein Anreiz", weiß Betriebsrätin Christine Vierhauser. Schülersprecher Ott: "Alleine wegen des Geldes darf man diesen Beruf nicht machen. Da braucht es viel Idealismus." Zumindest darin ist man sich einig.

von Melanie Hutter, Kronen Zeitung

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