Große Razzia

Polizeiaktion gegen organisierte Bettler aus Rumänien

Salzburg
05.05.2010 09:27
Sie leben in Zelten unter Bäumen mitten im Stadtgebiet, eingereist als Touristen mit gültigem Pass - organisierte Bettler aus Rumänien. Gezwungen, eine gewisse Summe pro Tag abzuliefern, gehen sie den Salzburgern auf die Nerven. Und: Sie verstoßen gegen das Betteleiverbot. In der Nacht zum Dienstag war es vorbei damit.

Es sind fast immer die Ärmsten der Armen, die von Banden aus Rumänien gezwungen werden, den Salzburgern ganz professionell auf die Tränendrüse zu drücken. Mütter mit ihren Kindern, beeinträchtigte oder alte Menschen.

"Natürlich erregen solche Anblicke unser Mitgefühl. Aber: Ihnen Geld zu geben, unterstützt nur die skrupellosen Bosse, nicht die Menschen auf der Straße selbst", versichert Salzburgs Vizebürgermeister Harry Preuner. Er hat die Aktion scharf gegen die Bettelbanden in der Nacht zum Dienstag nach einem "Gipfel" zwischen Magistrat und Polizei angeordnet.

Fazit: Das illegale Lager an der Alpenstraße fand die Polizei nur noch verwaist vor. Das Gelände wurde einfach geräumt und gereinigt. Dann der erste Erfolg um 22.30 Uhr. Bei einer Brücke über den Alterbach stellten die Polizisten fünf Rumänen. Mit gültigem Pass, aber bereits wegen kleinkrimineller Delikte amtsbekannt.

30 Bettler erwischt
Erst in den Morgenstunden dann der große Coup: 30 Bettler am Südtirolerplatz, alle bereit auszuschwärmen. "Es waren hauptsächlich Männer. Die Personalien werden noch überprüft, die Erstattung der Anzeigen folgt noch", betont der Vizebürgermeister.

Doch hat die Polizei die Bandenmitglieder erst erwischt, ist es gar nicht so einfach, sie zu belangen. Wenn sie nicht bettelnd angetroffen werden, bleibt höchstens das Meldegesetz oder illegales Campieren.

Banden soll das Leben schwer gemacht werden
Die Salzburger können sich jedenfalls mit derartigen "Razzien" noch nicht so recht anfreunden. "Man tut ihnen mit Geld nichts Gutes. Wenn schon, dann auf eine Jause einladen. Das hilft ihnen wenigstens direkt", schlägt Preuner als Kompromiss vor. Fakt bleibt aber: Die Bettlerbanden werden es in Zukunft sehr schwer in Salzburg haben.

von Melanie Hutter, Kronen Zeitung

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