Sperre in Eugendorf

Anrainer wehren sich weiter gegen die Verkehrshölle

Salzburg
03.05.2010 09:08
Das hat es im Anrainer-Leben der lärmgeplagten Eugendorfer noch nicht gegeben! Am Sonntag fuhr kein einziges Auto auf der Wiener Straße, zumindest zwischen dem Kreisverkehr Kirchenstraße und jenem Richtung Autobahn. Stattdessen spazierten die Menschen auf der Fahrbahn. Ein Protest, genährt von viel Verzweiflung.

Eine Stunde lang, von 14 bis 15 Uhr, dauerte die Sperre der wichtigsten Route zwischen dem Flachgau und der Stadt Salzburg. Es war bereits der zweite Protest, den die Anrainer der Wiener Straße gegen die Öffnung der Busspur, den zweispurigen Ausbau und die Pförtnerampeln, die ab 1. Juli kommen sollen, organisiert haben.

"Über 400 sind gekommen, das freut uns sehr", erklärte Rosina Gruber, Kämpferin aus der ersten Reihe, der "Krone". Während die Kinder mit ihren Fahrrädern zwischen den beiden Kreisverkehren Spaß hatten, Gratis-Rikschafahrten angeboten wurden und einige den Protest für einen Spaziergang mit dem Hund nutzten, verteilten Hilde und Andreas Krimpelstätter am Fahrbahnrand Wurstsemmeln, Äpfel und Getränke. "Wir wohnen eingezwickt zwischen den Pendlerrouten aus Seekirchen und Henndorf. Um 6 Uhr früh geht es bei uns mit der Huperei los, weil niemand mehr von der Stelle kommt", klagen die beiden.

Leben wie an der Autobahn
Birgit Feichtner lebt mit ihren beiden Kindern Bastian (16) und Patrick (17) direkt an der Wiener Straße: "Es war nicht einfach, hier die Kinder groß zu ziehen. An einem heißen Tag im Sommer das Fenster aufmachen, ist unmöglich. Wir wohnen hier wie an der Autobahn." Elisabeth Brunauer ist wegen der Liebe nach Eugendorf gezogen. "Ich komme aus Hallein. Wir planen unsere Zukunft aber in Eugendorf. Deswegen liegt uns sehr daran, dass es wenigstens so bleibt, wie es ist." Da sind die Eugendorfer bescheiden, denn 35.000 Fahrzeuge ertragen sie schon.

Um 15 Uhr am Sonntag war es dann wieder vorbei mit der "himmlischen" Ruhe. Als die Absperrung entfernt wurde, brach wieder die Verkehrshölle über die Anrainer herein.

von Melanie Hutter, Kronen Zeitung

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