Deftige Klatsche

Wr. Neustadt gerät in Salzburg mit 2:4 unter die Räder

Niederösterreich
02.05.2010 11:28
Peter Schöttel, Trainer des SC Wiener Neustadt und Rapid-Legende, hätte wohl nichts dagegen gehabt, seinem Lebensklub aus Hütteldorf mit einem Punktgewinn seiner "Allzeit Getreuen" bei Meister Salzburg Schützenhilfe zu leisten. Allein, mit einem herben 2:4 konnte die Schöttel-Elf weder Rapid weiterhelfen noch selbst reüssieren. Während die "Bullen" so in Richtung Meistertitel eilen, ist der Kampf um Platz fünf für die Wr. Neustädter weiterhin nicht entschieden.

Die Partie gegen Wiener Neustadt begann allerdings mit einem Schock für die Stevens-Elf, denn nach nur 74 Sekunden hieß es 1:0 für die Gäste, wobei dieser Treffer nicht hätte zählen dürfen: Patrick Wolf, der das Führungstor mit seinem Lochpass auf Grünwald perfekt vorbereitet hatte, war nämlich aus Abseitsposition gestartet, wie die Zeitlupe bewies. Doch bereits in Minute elf glückte Marc Janko aus einem Elfer, der aus einem umstrittenen Foul von Reiter an Cziommer resultierte, der Ausgleich.

Nach Janko-Ausgleich spielt nur noch Salzburg
Danach dominierten die "Bullen" klar und rissen vor allem über links die Gäste-Abwehr immer wieder erfolgreich auf – so auch vor dem Corner von Leitgeb, der die Führung der Bullen durch einen Kopfball-Aufsetzer von Dudic brachte (20.). Nicht einmal drei Minuten später fiel schon das 3:1: Einen Svento-Pass zur Mitte verwertete Janko per Ferserl und Gurkerl zu seinem 18. Saisontor (23.), mit dem er nun gemeinsam mit Rapid-Regisseur Steffen Hofmann und seinem Salzburger Sturmkollegen Roman Wallner die Torschützenliste anführt.

Und in Minute 27 war die Partie dann endgültig entschieden, als Afolabi nach einem weiteren Leitgeb-Eckball hochstieg und mit einem wuchtigen Kopfball ins lange Eck das 4:1 besorgte. Danach spielten die wahrlich meisterlich agierenden Salzburger den sicheren Sieg problemlos nach Hause und vergaben mehrere Chancen auf einen noch höheren Erfolg. In der Nachspielzeit betrieb Kurtisi nach einer Flanke von Haselberger noch Ergebniskosmetik für die Niederösterreicher (92.). 

Red Bull Salzburg - SC Magna Wiener Neustadt 4:2 (4:1)
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 11.500 Zuschauer, SR Alexander Harkam
Tore: Janko (11. FE, 23.), Dudic (20.), Afolabi (27.); Grünwald (2.), Kurtisi (92.)
Gelbe Karten: Dudic bzw. Haselberger, Gercaliu
Salzburg: Arzberger - Dudic, Afolabi, Opdam, Ulmer -  Schiemer - Tchoyi (82. Ngwat-Mahop), Leitgeb, Cziommer (72. Pokrivac), Svento (66. Vladavic) – Janko
Wiener Neustadt: Fornezzi - Dunst (60. Haselberger), Kostal, Ramsebner, Klapf - Reiter (46. Burgstaller), Stanislaw - P. Wolf (78. Besenlehner), Grünwald, Gercaliu – Kurtisi

Stimmen zum Spiel
Huub Stevens (Salzburg-Trainer): "Man will natürlich nicht nach einer Minute in Rückstand geraten. Aber wenn so etwas passiert, dann muss die Mannschaft eine gute Reaktion zeigen und darf nicht in Panik geraten. Das ist uns gelungen, nach dem 0:1 haben wir gut Fußball gespielt, die Tore gemacht und verdient gewonnen. Dass es so schnell mit den vier Toren gegangen ist, das war natürlich gut für uns. In der zweiten Hälfte haben wir zu wenig für ein weiteres Tor getan. Ärgerlich war, dass wir in der letzten Minute noch ein Gegentor bekommen haben. Da muss ich der Mannschaft einen Vorwurf machen, dass sie Heinz Arzberger im Stich gelassen hat."

Marc Janko (Doppeltorschütze für Salzburg): "Wir sind ganz schlecht in die Partie gestartet und haben uns von Wiener Neustadt überraschen lassen. Aber dann haben wir unsere Klasse gezeigt und ein tolles Spiel gemacht, denn wir wollten unbedingt die drei Punkte einfahren. Rapid lässt nicht locker, aber wir auch nicht. Andere Teams werden nach einem so frühen Gegentor nervös, wir sind aber ruhiggeblieben und haben nach dem 0:1 sensationell gespielt und hochverdient gewonnen. So ein Tor wie das 3:1 mit der Ferse gelingt natürlich nicht immer, war aber wunderschön. Uns fehlen jetzt noch vier Punkte aus den letzten drei Spielen auf den Meistertitel."

Barry Opdam (Salzburg-Verteidiger): "Wir haben vor dem Spiel gewusst, dass wir heute gewinnen müssen, nachdem Rapid am Vortag vorgelegt hatte. Wenn man vier Tore schießt, dann hat man seinen Job gemacht. Das Gegentor am Ende war natürlich schade."

Peter Schöttel (Wr.-Neustadt-Trainer): "Diese Niederlage tut weh. Zuletzt im Hanappi-Stadion und heute wurde uns der Klasseunterschied eklatant aufgezeigt. Wenn man hier nach 27 Minuten 1:4 hinten liegt, hätte es noch viel schlimmer können. Normal könnte man da zusammenbrechen. Durch Kampf wurde das verhindert. Ganz ehrlich, eigentlich wollten wir Salzburg mehr fordern. Der Elfer war fragwürdig, und bei den Standardsituationen haben wir uns extrem naiv verhalten. Ich bin normal ein Freund der Raumdeckung, aber wenn der Gegner immer frei zum Kopfball kommt und wir den Ball aus dem Netz holen, dann ist es Zeit umzudenken."

Mario Reiter (Wr.-Neustadt-Mittelfeldspieler): "Wenn man in Salzburg 1:0 in Führung geht, muss man den Vorsprung besser verwalten, das ist uns nicht gelungen. Durch die zwei Standard-Tore haben wir das Spiel komplett aus der Hand gegeben. Wir hätten da besser in die Zweikämpfe in der Luft kommen müssen, aber das war heute leider nicht der Fall."

Ronald Geracaliu (Wr.-Neustadt-Mittelfeldspieler): Wir haben einen super Start erwischt, aber dann dumme Tore kassiert. Nach der frühen Führung hätten wir ruhiger spielen und kompakter stehen müssen. Auch bei den Standardsituationen sind wir schlecht gestanden. Wir müssen die Fehler analysieren und es im nächsten Spiel besser machen."

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