Harsche Worte

Apple-Chef Steve Jobs zieht erneut über Adobe her

Elektronik
30.04.2010 14:12
Apple-Chef Steve Jobs hat den schon seit längerem schwelenden Zwist mit dem Softwarehersteller Adobe weiter angeheizt. In einem Schreiben auf der Firmen-Website erklärt Jobs mit ungewöhnlich harschen Worten, warum Apple bei seinen mobilen Geräten iPhone, iPod und iPad auf die weit verbreitete Flash-Software von Adobe verzichtet. Adobe wies die Vorwürfe zurück und kündigte an, sich künftig verstärkt auf andere Gerätehersteller zu konzentrieren.

Jobs übt in seinem "Thoughts on Flash" genannten Beitrag (siehe Infobox) heftige Kritik: Die Software sei veraltet, sicherheitsanfällig, batterieraubend und generell für Geräte mit Touchscreen ungeeignet. Zudem greife Apple bei den mobilen Geräten nicht auf Flash zurück, um zu verhindern, dass seine Entwickler auf externe Produkte und Firmen angewiesen sind. Flash ist die derzeit am weitesten verbreitete Software zur Darstellung multimedialer und interaktiver Inhalte - nur nicht auf iPhone, iPod und iPad, weswegen Apple zuletzt häufig kritisiert worden war.

Jobs entgegnet, dass beinahe alle Flash-Videos im Internet auch im Darstellungsformat H.264 verfügbar und dadurch auf Apple-Geräten zugänglich seien. Die größte Video-Plattform im Web, YouTube, werde beispielsweise komplett auf iPhone oder iPad dargestellt. Daneben wirft Jobs Adobe große Sicherheitslücken vor: "Wir wissen aus erster Hand, dass der Hauptgrund für abgestürzte Mac-Computer Flash ist." Trotz gemeinsamer Anstrengungen seien die Probleme über Jahre geblieben.

Adobe bezeichnet Vorwürfe als "Vorwand"
Adobe-Chef Shantanu Narayen bezeichnete die technischen Vorwürfe in einem Interview mit dem "Wall Street Journal" (WSJ) als "Vorwand". Das Verhalten von Apple und Firmenchef Jobs zeige, "wie besorgt sie sind", dass auch Adobe Produkte anbieten werde, welche die gesamte Palette - Computer, Handys, Tablet-PC und Fernsehen - abdecken.

Dass Apples Mac-Computer mit Flash abstürzen, "hat ebenso viel mit dem Apple-Betriebssystem zu tun", sagte Narayen. Den Vorwurf, die Akku-Laufzeiten mit Flash seien nur halb so lang wie mit anderer Software, bezeichnete der Adobe-Chef als "offensichtlich falsch" - Tests hätten das Gegenteil gezeigt.

Und Adobes Chef-Techniker Kevin Lynch teilte in einem Firmen-Blog mit: "Wir haben bereits entschieden, unseren Fokus nicht mehr auf Apple zu richten." Andere Anbieter wie Google, RIM, Palm, Microsoft oder Nokia sollen nun verstärkt mit Adobe-Produkten ausgestattet werden.

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