380-kV-Leitung

Bürgermeister von Berndorf lässt sich jetzt enteignen

Salzburg
28.04.2010 16:25
Er hat jahrelang fürs Erdkabel gekämpft. Und als die 380-kV-Freileitung nicht mehr zu verhindern war, holte er noch einige Zusagen für seine Gemeinde heraus. Aber wenn es um seinen eigenen Grund geht, bleibt der Berndorfer Bürgermeister Josef Guggenberger hart und gibt keinen Meter ab: "Der Verbund muss mich enteignen."

Die Fundamente sind fertig – aber in Berndorf kann der Verbund einen der riesenhaften Masten für die 380-kV-Stromautobahn nicht aufstellen. Der Grundbesitzer weigert sich, die Papiere für die nötige Dienstbarkeit zu unterschreiben. Und so lange diese Signatur auf den Verträgen fehlt, können auch die Kabel nicht auf die Masten gespannt werden.

Zwei wehren sich
"Wir sind nur noch zwei Grundbesitzer, die nicht unterschreiben", weiß der Eigentümer des Grundstücks nahe dem Mangelberger Wald – es ist pikanterweise der Bürgermeister von Berndorf, Josef Guggenberger. Schon 2002 ließ der Verbund alle betroffenen Berndorfer die nötigen Dienstbarkeiten für die Stromautobahn unterschreiben – "aber damals hat man uns fälschlicherweise erzählt, dass die neuen Masten nur unwesentlich größer wären als die jetzigen. Dabei sind sie weit wuchtiger und tragen auch viel mehr Kabel."

Kein Eintrag im Grundbuch
Später folgte ein Grundtausch – und Guggenberger entdeckte, dass die Dienstbarkeit nicht im Grundbuch eingetragen war. "Im April wollte der Verbund eine Unterschrift von mir als neuem Besitzer. Aber das habe ich abgelehnt. Ich lasse mich lieber enteignen, auch wenn ich auf dem Weg viel weniger als Entschädigung bekomme."

Seit Mittwoch weiß Guggenberger, dass der Verbund die Enteignung durchziehen will: Ein Sachverständiger ist schon bestellt, der seinen Grund schätzen soll.

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung

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