"Diese frechen Gauner glauben offenbar fälschlicherweise, dass es bei uns mehr zahlungskräftige Singles oder Deppen gibt", ärgert sich ein Linzer LKA-Betrugsermittler. Er bekommt jede Woche drei oder vier Anzeigen, vermutet aber eine hohe Dunkelziffer. "Viele Opfer schämen sich, dass sie ihr sauer verdientes Geld fremden Frauen geschickt haben, hinter denen wahrscheinlich Männer und Mafiosi stecken."
Denn wer die Online-Bargeld-Transfers über die Western Union kassiert, kann kein Polizist feststellen. "Der Server steht zwar in Russland, kann aber mit gefälschten Mails weltweit missbraucht werden", weiß Chefinspektor Walter Rothländer. Allerdings würden auch die Überweisungen mit gefälschten Ausweisen behoben. "Wir haben noch nie einen Kassier erwischt."
"Fotos verführerischer Models"
Das eingeschaltete Bundeskriminalamt kennt nur die Masche der internationalen Betrüger, die eine Vorliebe für Oberösterreicher haben, aber nie Vorarlberger oder Burgenländer anschreiben und ausnehmen. Der Kontakt mit den Opfern wird mit professionellen Fotos verführerischer Models geknüpft, dann ein persönliches Kennenlernen vereinbart. Dazu muss der Verehrer die Kosten für Visa, Flugtickets und Verpflegsgeld für den Aufenthalt überweisen. Rückbuchbar ist nichts. Die Beute kommt immer garantiert an, die Dame jedoch nie.
von Richard Schmitt, "OÖ Krone"
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