Drei Wochen Arbeit

‘Durchstich’ bei Schneeräumung auf der Glocknerstraße

Salzburg
27.04.2010 12:23
Auf der Großglockner Hochalpenstraße, die heuer ihr 75-jähriges Jubiläum feiert, ist am Dienstag im obersten Bereich der rund 48 Kilometer langen Panoramastraße der sogenannte "Durchstich" bei der Schneeräumung erfolgt. Seit dem 6. April waren zwei Räumteams von Norden und von Süden unterwegs - nun trafen sie sich zwischen dem Hochtor-Tunnel (2.504 Meter) und dem Mittertörl-Tunnel (2.328 Meter) im Bereich des Brennkogelkars (2.350 Meter).

Die Frühjahrsschneeräumung ist traditionell die aufwendigste Arbeit im Jahr bei der Großglockner Hochalpenstraße. Besonders hilfreich sind dabei die von Franz Wallack, dem legendären Erbauer der Großglockner Hochalpenstraße, selbst konstruierten Rotations-Schneepflüge. Sie kommen seit 1955 zum Einsatz und verringern die Räumdauer der beliebtesten Panoramastraße der Alpen von zuvor 50 bis 70 Tagen auf 10 bis 25 Tage.

Zwölf Mitarbeiter im Einsatz
Für die gesamten Arbeiten inklusive der Bedienung der Maschinen waren seit 6. April insgesamt zwölf Mitarbeiter im Einsatz. Auch wenn die Schneemenge heuer ungefähr ein Drittel geringer ist als im Vorjahr, so passieren Besucher im Zuge der Glockner-Überquerung dennoch Schneewände von bis zu acht Metern Höhe.

Die Großglockner Hochalpenstraße wurde am 3. August 1935 feierlich eröffnet. Erbauer Wallack plante, eine sich perfekt in die Landschaft einfügende Straße - und zwar für eine Zeit, von der er eigentlich noch keine Ahnung haben konnte: für den Nationalpark Hohe Tauern, durch dessen eindrucksvolles Kernstück die Straße heute führt. Der damalige Landeshauptmann Franz Rehrl, ein leidenschaftlicher Automobilist, setzte sich für dieses Projekt ein.

"Glocknerbaraber" schuffteten fünf Jahre lang
In nur fünf Jahren Bauzeit - von 1930 bis 1935 - wurde die Großglockner Hochalpenstraße von den sogenannten "Glocknerbaraber" in Rekordzeit fertiggestellt. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass in der damaligen Zeit nur einfache Werkzeuge und Maschinen zur Verfügung standen. Die Errichtung der Großglocknerstraße forderte den Beschäftigten unvorstellbare Leistungen ab: Frostbeulen im Winter, Sonnenbrände im Sommer und Schwielen an den Händen. Zwischen 1930 und 1935 waren bis zu 4.050 sogenannte "Glocknerbaraber" beschäftigt. 80 Prozent waren Arbeitslose, die mit dem Bau der Straße neue Perspektive und Hoffnung für sich und ihre Familien bekamen.

Die Großglockner-Hochalpenstraße hat als Transitroute nur eine untergeordnete Bedeutung, sondern ist immer eine primär touristische Attraktion geblieben, und eine der großen Erlebnisstraßen Österreichs. Neben der Überquerung des Alpenhauptkammes als reizvolle Reiseroute bietet sie insbesondere mit der Gletscherstraße auf die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe die Zufahrt zum Großglockner. Über die Panoramafahrt zum höchsten Berg Österreichs wird im Jubiläumsjahr 2010 auch der sechzigmillionste Besucher erwartet.

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