"Musikantenstadl"

Neuer Song & keine Peinlichkeit: “The Hoff” in Salzburg

Salzburg
26.04.2010 09:02
Keinerlei alkoholschwangere Verbalpeinlichkeiten, kein Getaumel - David Hasselhoff hat mit seinem Auftritt beim "Musikantenstadl", der am Samstagabend in Salzburg Station machte, durchaus begeistert und das großteils ältere Publikum von den Sitzen gerissen. So mancher Skeptiker hatte im Vorfeld wohl erwartet, dass die Darbietung des US-Schauspielers und Sängers zu einer Lachnummer werden könnte. Zu oft war der ehemalige "Knight Rider" in den vergangenen Jahren wegen seiner Alkoholexzesse in die Schlagzeilen geraten.

Doch diesmal hatte sich der 57-Jährige im Griff. Verpasste zwar hin und wieder den Moment, die Lippen richtig zum Playback zu bewegen, doch alles in allem war es ein gelungener Auftritt in der Mozartstadt. Was aber auch daran liegen könnte, dass der Ex-"Baywatch"-Star durch sein "Super-Medley" - u. a. "Crazy For You", "Flying on the Wings of Tenderness" "Limbo Dance" - das Publikum um etwa 20 Jahre zurückversetzte und musikalisch in Erinnerungen schwelgen ließ.

Hoffen auf ein Comeback
Und auch der "Knight Rider" himself wurde nostalgisch: "Zu Österreich habe ich eine ganz besondere Beziehung - immerhin hatte ich hier meinen ersten Nummer-eins-Hit." Seine Gesangskarriere habe in unserem und im Nachbarland Deutschland begonnen. Und nun soll wohl auch hier sein Comeback seinen Anfang nehmen. Er hat ein neues Album, auf das er sehr stolz ist. Wann und wie es auf den Markt kommen soll, weiß er noch nicht. Doch zumindest hat er einen Song daraus, ein Schmuselied mit dem Titel "This Time Around", gleich beim "Musikantenstadl" Weltpremiere feiern lassen und tränendrüsendrückend seinem Vater gewidmet, der per Webcam in die Halle geschaltet wurde, und seiner Mutter, die im vergangenen Jahr gestorben ist.

Und natürlich hat er - bevor er mit einem "Looking for Freedom"-Duett mit Moderator Andy Borg die Samstagsshow abschloss - nicht vergessen, sein gerade frisch auf Deutsch erschienenes Buch "Wellengang meines Lebens" vorzustellen. Eine Autobiografie, die sich natürlich auch im deutschen Sprachraum ordentlich verkaufen soll. Die zweite Schiene seines erhofften Comebacks.

In den vergangenen Jahren hat Hasselhoff, der mit seinen Rollen in "Baywatch" und "Knight Rider" zum meistgesehenen Fernsehstar der Welt wurde, aber vor allem mit Skandalen und Alkohol-Eskapaden von sich reden gemacht. Ein von seiner Tochter gedrehtes Video, in dem ihr Vater sturzbetrunken einen Hamburger vom Boden isst, fand den Weg ins Internet und so auf die Computer-Bildschirme in aller Welt. Doch diese Bilder sollen der Vergangenheit angehören.

Keine Minibar war vor ihm sicher
Offenherzig schreibt der Kultstar von einst in seinem Buch über seine Alkoholsucht, beispielsweise wie er sich auf Tourneen über eine Minibar nach der anderen hermachte. Vor allem aber erinnert er sich auf den rund 400 Seiten an seine Zeit als angehimmelter "Knight Rider". "Ich glaube fest daran, dass es kein Zufall war, dass ich die Rolle des Michael Knight bekam", schreibt er und schwelgt in Erinnerungen an leuchtende Kinderaugen und Eltern, die glaubten, Gott selbst habe ihn zu ihrem todkranken Sohn ans Krankenbett geschickt, damit dieser seinen Helden sehen konnte.

Hasselhoff erinnert sich an einen gemeinsamen Jogging-Ausflug mit seiner "Baywatch"-Kollegin Pamela Anderson und niemand Geringerem als dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton und daran, dass dieser "sehr von Pamela eingenommen" zu sein schien.

Doch die Zeiten, in denen er Seite an Seite mit dem US-Präsidenten lief und an der Berliner Mauer nach Freiheit suchte - kurz vor dem Mauerfall sang er dort seinen Hit "Looking For Freedom" - sind lange vorbei. Dass ihm diese Art von Aufmerksamkeit und gesellschaftlichem Status aber guttun, dass er sie braucht, daraus macht Hasselhoff keinen Hehl.

"Meine Fans können mich einfach so aus der Depression holen"
"Ich komme gerade aus England und bin da bei einer Wrestling-Veranstaltung aufgetreten. 20.000 Menschen haben im Chor gesungen ‚Hoff, Hoff, Hoff’", sagt er im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa in München. Freude und Stolz sind ihm deutlich anzumerken. "Meine Fans können mich einfach so aus der Depression holen." Leute, die ihn erkennen und ihm auf der Straße zuwinken, gäben ihm neue Energie, wenn er traurig sei oder nicht wisse, wohin sein Leben sich gerade entwickle.

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