Mit mehr als 30 versenkbaren und fixen Pollern wird Salzburgs Magistrat ab Juni die Altstadt und die Fußgängerzone in der Linzer Gasse hermetisch abriegeln. Schon beim ersten "Probe-Poller" bei der Mönchsbergauffahrt gab es eine Panne: Ein Smart konnte locker zwischen Poller und den seitlichen Betonsperren hindurchschlüpfen.
Jetzt der nächste Schildbürgerstreich. Linzer-Gassen-Geschäftsmann Helmut Haigermoser (im Bild Zweiter von links) traute seinen Augen nicht, als man dort, wo früher das Linzer Tor stand, einen Blechkasten hochzog. "'Ist das eine neue Radarbox?', haben uns viele Passanten gefragt." Tatsächlich handelt es sich dabei um einen neuen Stromverteilerkasten der Salzburg AG, der auch die Poller-Steuerung aufnimmt. Haigermoser: "Warum um alles in der Welt dieses hässliche Kastl mitten am Gehsteig aufgepflanzt wurde, konnte uns keiner sagen."
Zweierlei Maß?
Die Geschäftsleute rundum sind sauer. Renate Ribitsch von der Firma Tappe: "Uns hat die Stadt mit einer Anzeige gedroht, nur weil wir einen A-Werbeständer vor dem Geschäft stehen hatten. Er würde das Stadtbild verschandeln." Und die Vogue-Boutique daneben handelte sich einst eine schwere Rüge ein, weil man mit einem Blumentopf den Eingang schmückte: "Unpassend" sei das…
Kasten kommt wieder weg
Und jetzt stellt sich heraus: "Der ganze Kasten wird wieder abgerissen", so Planungs-Stadtrat Johann Padutsch: "Optisch ist er wirklich eine Katastrophe!" Die Errichtungskosten haben sich übrigens Salzburg AG und die Stadt geteilt.
"Poller sind sowieso das falsche Signal für Kunden, die in die Altstadt wollen", ärgert sich Wirtschaftskammer-Vize Haigermoser: "Gerade jetzt, wo wir mit neuen Geschäften in der Linzer Gasse endlich wieder ein wenig Aufwind spüren."
von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung
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