700.000-€-Dieb

Postler hoffte auf Jackpot und wollte Geld zurückzahlen

Oberösterreich
23.04.2010 16:29
700.000 Euro hat der PSK-Finanzberater in 15 Jahren veruntreut und verspielt – jetzt wissen die Linzer LKA-Betrugsermittler, warum der Mauthausener mit dem Stehlen und Zocken nicht aufhören konnte: "Er hat im Ernst auf den Jackpot gehofft, um seinen geprellten Kunden das ganze Geld mit guten Zinsen zurückzahlen zu können."

Fortuna hat allerdings nie richtig mitgespielt und so ist sich tätige Reue nicht ausgegangen. Erst als einem Prüfer endlich eine Ungereimtheit in der Buchhaltung des Mauthausener Postamts auffiel gestand der frühere Filialleiter und spätere Schalterbeamte, dass er seit Frühjahr 1995 fast zehn Millionen alter Schilling veruntreut und verjuxt habe.

Er hätte nicht nur in die Kasse gegriffen und Belege gefälscht, sondern auch Sparern geraten, ihr Geld besser verzinst anzulegen. "Er hat das Vertrauen ausgenützt, die Veranlagung nur vorgetäuscht und seine Beute in den Casinos verspielt", so ein Ermittler.

Post will den Schaden jetzt ersetzen
Um nicht aufzufliegen, habe der 46-jährige Postler seinen bestohlenen Kunden fünfprozentige Zinsen gutgebucht, so dass keiner jemals misstrauisch wurde und keiner seine gewinnbringenden Ersparnisse zurückgefordert hat.

"Ich hätte alles rentabel zurückgezahlt, wenn ich viel gewonnen hätte", erklärt der Mühlviertler. Wegen seiner bekennenden Spielsucht ermittelte die Polizei auch bei der Casinoas Austria AG. Demnach sei der Familienvater tatsächlich ein gern gesehener und ordentlich registrierter Stammgast in den Casinos Linz, Wien, Baden und Salzburg gewesen.

"Doch den rettenden Jackpot hat er nie geknackt." Jetzt will die Post den Schaden ersetzen, sodass es keine Opfer gibt und der Tatverdächtige bald wieder auf freiem Fuß ist, so LKA-Chefinspektor Walter Rothländer.

von Richard Schmitt (OÖ Krone) und ooe.krone.at

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