Der Beschuldigte wollte zuerst offenbar als geisteskrank erscheinen, was aber laut einem neurologischen Gutachten nicht der Fall ist. In den ersten beiden Verhandlungen beantwortete er die Fragen des Gerichts mit "ja, ja" oder "weiß nicht".
Doch am Mittwoch begann der 21-Jährige zu erzählen und stellte sich dabei selbst als Opfer dar. Er sei von einem Hintermann zu der Tat angestiftet worden. Dieser habe mehrmals Bettler mit einem Bus zum Stehlen ins Land gebracht und soll führendes Mitglied eines kriminellen Bettlerringes sein, schilderte er der vorsitzenden Richterin Karoline Edtstadler.
Strafe könnte sich erhöhen
Sollte sich der Angeklagte durch dieses plötzliche Geständnis eine mildere Strafe erhoffen, könnte dieser Schuss nach hinten losgehen: Denn als Mitglied einer kriminellen Vereinigung erhöht sich der Strafrahmen von bisher ein bis zehn Jahren Haft (Raub) auf fünf bis 15 Jahre Haft (schwerer Raub).
Existenz zerstört
Besonders tragisch ist, dass sich der 74-jährige Pensionist nach dem Vorfall "aus Verdruss" das Leben genommen hat, wie Angehörige berichteten. Der Mann hatte am 6. Mai von seiner Hausbank die 234.600 Euro für eine Investition in der Familie abgehoben. Als der Pensionist mit dem Bargeld in der Tasche zum Auto ging, näherte sich der auf Krücken gestützte Rumäne und bettelte um Geld.
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