45-Jähriger in U-Haft

Millionenbetrüger prellt Firmen und führt Luxusleben

Niederösterreich
12.04.2010 15:04
Ein Luxusleben mit prunkvoller Villa sowie Fuhrpark mit edlen Fahrzeugen wie Ferrari, Porsche, Jaguar und mehreren Mercedes soll sich ein 45-jähriger Niederösterreicher mit Betrügereien in Millionenhöhe finanziert haben. Der Mann wurde am vergangenen Donnerstag von der Polizei in Wien verhaftet und sitzt seit Sonntag in Untersuchungshaft, bestätigte Gerhard Jarosch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien.

Der Verdächtige soll als Geschäftsführer eines Wiener "Barter-Business"-Unternehmens, einer Art Tauschring, die Konten der Mitglieder manipuliert und Guthaben verschoben haben. Die Barter-Mitglieder, großteils selber Unternehmer, tauschten Waren und Dienstleistungen aus ihren eigenen Firmen aus. Diese erbrachten Leistungen (teilweise in der Höhe mehrerer tausend Euro) wurden auf ihrem "Partnerkonto", welches über das Unternehmen des Beschuldigten lief, gutgeschrieben. Dafür konnte das Mitglied wiederum Leistungen von anderen Partnern in Anspruch nehmen.

Ehefrau hat Schulden in Millionenhöhe bei Firma 
Auch seine Ehefrau und andere Geschäftspartner sollen sich auf diese Weise persönlich bereichert haben - für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung. Durch diese unlauteren Geschäftsmethoden dürfte sich der Hauptverdächtige ein regelrechtes Luxusleben ermöglicht haben. Die Firma soll systematisch ausgehöhlt worden und millionenschwere Immobilien in den Privatbesitz der Ehefrau verbracht worden sein. Die beiden sollen eine Luxus-Villa in Niederösterreich besitzen und einen gut bestückten Fuhrpark mit edlen Flitzern ihr Eigen nennen. Die Hausfrau soll Minusstände in Millionenhöhe zulasten der Firma aufweisen. Die Gesellschaft selbst sei seit Jahren konkursreif.

Ins Rollen kam der Fall, weil einige Partnermitglieder in Zivilprozessen gegen die Firma vorgegangen waren. Entsprechende Prozesse laufen bereits seit zwei Jahren, Auffälligkeiten rund um diese Firma seien schon länger bekannt. Strafanzeige wurde im Jahr 2009 erstattet.

Betrug auch bei in Konkurs geschlitterten Druckunternehmen?
Die Betrügereien des Hauptverdächtigen dürften aber noch viel weitere Kreise ziehen. Der Mann wird laut Jarosch auch mit der im vergangenen Jahr in Konkurs geschlitterten Bauer Druck GmbH in Verbindung gebracht, deren ehemaliger Geschäftsführer im vergangenen November in Untersuchungshaft genommen worden war.

Als dritten Punkt wird dem Mann Sozialversicherungsbetrug vorgeworfen. Er soll ausländische Arbeiter in Österreich beschäftigt haben, sagte Jarosch.

Rolle von weiteren Verdächtigen noch unklar
Insgesamt wurden am vergangenen Donnerstag in drei Bundesländern neun Hausdurchsuchungen durchgeführt und weitere Beschuldigte einvernommen. Die Rolle der einzelnen Beteiligten müsse nun die Staatsanwaltschaft ermitteln. Das Verfahren ist im Laufen.

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