4G-Technik

D: Frequenzen für mobiles Internet unter dem Hammer

Web
12.04.2010 10:18
Zehn Jahre nach der Milliarden-Versteigerung von UMTS-Frequenzen für das schnelle mobile Internet in Deutschland ist am Montag eine neue Auktion der Bundesnetzagentur gestartet. Zu vergeben sind Frequenzen für den Mobilfunk der vierten Generation (4G), um die sich die Mobilfunkunternehmen T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 bewerben. Bei der Versteigerung von UMTS-Lizenzen im Jahr 2000 erzielte die Behörde Erlöse von rund 51 Milliarden Euro. Experten rechnen diesmal aber mit einem Bruchteil der Summe.

Der begehrteste Frequenzbereich, der versteigert wird, liegt im Bereich von 800 Megahertz und wurde mit der Umstellung des Fernsehens auf digitalen Betrieb frei. Damit können Mobilfunkfirmen mit relativ wenigen Funkstationen vor allem das Netz in ländlichen Regionen ausbauen. Grundsätzlich macht die Netzagentur den Firmen keine Vorgaben zur Technik, die verwendet wird. Denkbar ist also der Einsatz von UMTS oder neueren Funkstandards.

Bislang gibt es im UMTS-Netz auf dem Land große Lücken. Zwar sind dort meistens recht flotte Verbindungen mit dem Edge-Standard möglich. Doch sie basieren auf dem Mobilfunkstandard der ersten Tage, sodass etwa der Download von Videos quälend lange dauern kann. Dafür lässt sich ein Edge-Netz auch mit den herkömmlichen Mobilfunkmasten betreiben.

Strenge Vorgaben für Netzbetreiber
Die Netzbetreiber müssen sich an strenge Vorgaben halten: Jeder verpflichtete sich, im Falle des Kaufs ab dem 1. Jänner 2016 in allen Bundesländern einen Versorgungsgrad von 90 Prozent zu erreichen. Erst wenn Gemeinden und Städte mit höchstens 5.000 Einwohnern schnelle Internetanschlüsse bekommen haben, dürfen die Unternehmen die lukrativere Versorgung von größeren Städten angehen.

Die Vertreter der vier Mobilfunkanbieter sitzen während des gesamten Verfahrens in getrennten Räumen. Die Versteigerung findet in Mainz statt. Sollte etwas über geheime Absprachen bekannt werden, können einzelne Teilnehmer von der Auktion ausgeschlossen werden. Im Zweifelsfall können Frequenzen nachträglich entzogen werden.

Angst vor erhöhter Belastung durch Elektrosmog
Kritik kommt indes vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Gerade auf dem Land sei mit einer höheren Elektrosmogbelastung zu rechnen. Über die Langzeitwirkungen der Mobilfunkstrahlung auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt sei viel zu wenig bekannt. Es fehlten Schutzmaßnahmen für die Anwohner der Sendestationen.

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