Erste Konsequenzen

SALK streichen Novalgin von der Medikamentenliste

Salzburg
09.04.2010 11:29
Aus den Vorfällen mit dem Schmerzmittel Novalgin ziehen die Salzburger Landeskliniken (SALK) jetzt Konsequenzen. Novalgin wird aus der Medikamentenliste genommen und nur noch auf außerordentliche Anordnung der leitenden Mediziner gegeben.

In den Landeskliniken werden jährlich rund 80.000 Patienten stationär und dreimal so viele ambulant versorgt. Anfang April wurden zwei Fälle bekannt, in denen es mit Novalgin Schwierigkeiten gegeben hatte: Eine 80-Jährige, der trotz einer Allergie dieses Schmerzmittel verabreicht worden war, ist im Landeskrankenhaus gestorben. Bei einem anderen Patienten, der das Medikament trotz Unverträglichkeit bekam, gab es Komplikationen. (Siehe auch Artikel in der Infobox!) Der Fehler bei der Frau passierte, weil die Information zur Unverträglichkeit nicht in der Fieberkurve stand.

Patienten bekommen rote Handbänder
"Wir werden ab sofort die Allergie-Hinweise neu auf der Fieberkurve anordnen - das heißt sie werden gut sichtbar oben rechts gekennzeichnet. Bisher stand diese Information im Bereich der Medikamentenverordnung", erklärte der Ärztliche Direktor im LKH, Heinrich Magometschnigg. Außerdem würden künftig Patienten mit Allergien mit roten Handbändern unübersehbar kennzeichnet.

Neue Datenbank geplant
Geplant ist in den SALK, eine Datenbank für pharmazeutische Informationen insbesondere zu Nebenwirkungen, Unverträglichkeiten und möglichen allergischen Reaktionen mit den Patientenakten zu verlinken. Damit werden über unmittelbar einsetzende Warnreaktionen aus dem System schädigende Interaktionen unmöglich gemacht. Die SALK wären nach Umsetzung dieser IT-Lösung in Österreich führend.

Seit Herbst ist das Thema Qualität in den SALK Chefsache und als Stabstelle für Qualitäts- und Riskmanagement der Geschäftsführung angesiedelt. Dort werden alle Beschwerden und Schadensfälle aufgeklärt und Maßnahmen zur Fehlervermeidung entwickelt.
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