Tragwerk rostig

Dem Mozartsteg droht die Sperre – Polit-Krach tobt

Salzburg
09.04.2010 09:47
"Wir überlegen eine Sperre des Mozartsteges", hat Baustadträtin Claudia Schmidt ganz trocken erklärt. Der Fußgänger-Steg im Herzen der Salzburger Altstadt ist desolat: Die Holzbalken verschlissen, das Tragwerk rostig. Die Generalsanierung würde knapp eine Million Euro verschlingen, jetzt tobt der Polit-Streit um die Kosten.

Beim Magistrat gilt der Mozartsteg schon seit dem Vorjahr als Sanierungsfall. Bei der letzten Reparatur vor etwa 15 Jahren wurden die Holzbalken so verlegt, dass dazwischen immer ein Spalt frei blieb. Ein verhängnisvoller Fehler: Im Winter tropft Wasser samt Streusalz direkt auf das darunter liegende eiserne Tragwerk der Brücke. Über die Jahre hinweg gab es deshalb Rostschäden (siehe Bild).

"Knapp eine Million würde die Generalsanierung dieses wichtigen Fußgängerübergangs kosten", sagte Baustadträtin Claudia Schmidt. "Die Arbeiten dauern vier Monate. Wenn wir alles von Anfang Juli bis Ende Oktober machen, ist der Steg rechtzeitig für den nächsten Winter fertig."

Heinz Schaden bremst
Vom Denkmalamt sind für die Stegsanierung 160.000 Euro zugesichert, Schmidt will sofort starten. Stadtchef Heinz Schaden bremst: Er will vorerst 100.000 Euro für notwendige Reparaturen bereitstellen, eine Generalsanierung wäre für 2011 möglich, "das ist noch immer rechtzeitig, der Mozartsteg ist nicht einsturzgefährdet" erklärte er am Donnerstag der "Krone".

Sperre steht im Raum
Schmidt lehnt das ab: "Ein Herumdoktern ist sinnlos, wenn die Generalsanierung nicht geht, sperre ich den Steg lieber, weil das Geld für Reparaturen sonst hinausgeworfen wäre." Schaden kommentiert das knapp: "Der Steg hält. Eine Sperre wäre völlig willkürlich und für die Salzburger eine Schikane."

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung

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