"Ich bin verzweifelt, was mit meinem Sohn passiert" – so schilderte Frau O. bei der "Krone", wie junge Invalide mit Mindestrente in Salzburg bei den Bus-Tickets geschröpft werden sollten.
Ab 1. Jänner verdoppelte die Stadt die Preise fürs Monatsticket auf fünf Euro. Doch beim Sozialamt erfuhren die Betroffenen, dass sie ab Juli plötzlich 47,50 Euro berappen sollten – eine Erhöhung um 850 Prozent.
"Preiserhöhung nicht zu verkraften"
Der Sohn von Frau O. ist 37, muss starke Medikamente einnehmen, darf weder Rad- noch Autofahren und bekommt gerade einmal 740 Euro im Monat – die Mindestrente. "Für ihn wäre diese Preiserhöhung nicht zu verkraften", ist die Mutter überzeugt.
Bürgerlisten-Gemeinderätin Ulrike Saghi kennt mehrere solche Fälle, darunter Krebskranke, die nach Operationen nicht arbeiten können und auf die Mindestrente angewiesen sind: "Die verlieren durch die Tariferhöhung ihre Mobilität", weiß sie. "Geplant war, dass die Preiserhöhung für Invalide mit Mindesteinkommen nicht gelten soll", sagt Saghi – das wurde aber im Gesetz "vergessen".
Erhöhung der Preise abgeblasen
Hilfe für die Betroffenen kam rasch: Auch Stadtchef Heinz Schaden findet die geplante Preiserhöhung für die Invaliden "unmöglich". Nach Rücksprache mit Vize Martin Panosch legte man im Schloss Mirabell fest: Die unsoziale Erhöhung der Preise fürs vergünstigte Busticket wird abgeblasen.
von Robert Redtenbacher, "Salzburger Krone"
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