Wo immer der Verbund derzeit seine Trassenpläne für die Stromautobahn präsentiert – der Aufschrei ist überall groß. Obwohl umweltfreundliche Erdkabel längst Stand der Technik sind, weigert sich die E-Wirtschaft, sie einzusetzen.
Verbund umgeht 400-Meter-Zone
"Wir sind entsetzt", so die Mitglieder der Bürgerinitiative Bruck-Fusch-St.Georgen, "was der Verbund mit dem Fuschertal vorhat." Um Millionen werden Häuser an der Gemeindegrenze zwischen Bruck und Fusch gekauft, damit man die veraltete Freileitungstechnik trotz Nicht-Einhaltung der 400-Meter-Zone überhaupt einsetzen kann.
Alpentäler werden verschandelt
Und nicht nur Maria und Ferdinand Innerhofer fragen sich: "Städte und Flughäfen werden generell verkabelt, hunderte Kabelkilometer liegen am Meeresboden – und bei uns will man eines der schönsten Alpentäler mit Masten verschandeln?"
Enttäuschung über Politik
Doch Salzburgs Politiker schweigen. "Man hat den Eindruck, der Verbund kann seine Pläne nach Belieben diktieren", so Anrainer in Fusch, wo auch die Enttäuschung über Bürgermeister Leo Madreiter groß ist: "80 Prozent haben bei uns für ein Erdkabel unterschrieben", so Hermann Oppelland: "Und jetzt erlaubt er dem Verbund plötzlich, sich einen Korridor für die Freileitung herauszukaufen!"
Verbund lässt keinen Zweifel
Auch in Bad Vigaun, in Koppl und am Adneter Riedl wollen sich die Bürger keine strahlende Freileitung vor die Nase setzen lassen. Verbund-Projektleiter Keller machte den Anrainern keine Hoffnung: "Es gibt nur eine Freileitung."
von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung
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