"Krone": Frau Landesrätin, Sie sind gerade aus Chile zurückgekehrt. Welche Eindrücke bringen Sie mit?
Doraja Eberle: Ich habe lange überlegt, ob ich so kurz nach dieser Katastrophe überhaupt fahren soll. Chile geht aber sehr vorbildlich damit um. Das begann schon am Flughafen: Weil Deckenplatten einstürzten, wird dort alles in Zelten abgewickelt. Das ganze Land formiert sich für die Bebenopfer: Jugendliche sammeln überall vor den Geschäften Spenden, im Fernsehen wurde sofort eine Sendung eingerichtet. Eine Firma spendete tausende Telefone, die andere Schlafsäcke - großartig!
"Krone": Waren Sie in der Bebenregion unterwegs?
Eberle: Nicht direkt. Unser Ziele waren die Wüste ganz im Norden und Villareca, ein kleiner Ort im Süden, ein wenig so wie Grödig. Dort gibt es keine zerstörten Häuser. Man spürt aber überall noch, wie die Erde leicht bebt. Viele Privatautos fahren mit Matratzen am Dach Richtung Norden. Und vor allem in der Landwirtschaft sind die Schäden erschreckend: Silos sind geplatzt, Tausende Hektoliter Wein sind unbrauchbar.
"Krone": Sie wollen auch helfen?
Eberle: Ich bin über einen Bericht im Fernsehen darauf aufmerksam geworden, dass auch unsere 'Bauern helfen Bauern'-Häuser für die Bebenregion bei Concepción ideal sind. Über Umwege habe ich dann von einem Markt erfahren, der bereits in unserem Blockbau-System errichtet wurde. Ich lasse das Projekt gerade prüfen. Es wird aber meine Privatsache und hat mit der Bosnien-Hilfe nichts zu tun.
Interview: S. Salzmann, Kronen Zeitung
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