Exakt um 15.44 Uhr betrat der unscheinbare Mann in der blauen Arbeitshose die Filiale der VR-Bank (Volksbank-Raiffeisenbank Oberbayern Südost) in der Karolingerstraße. Die zahlreichen Passanten auf der Straße schenkten dem mit einer "Tinsulate"-Haube bekleideten Mann, der ein Pennymarkt-Sackerl in der Hand hielt, keine Beachtung.
In der Bank blieb der Mann ruhig, ging geradewegs zu den beiden Kassierinnen (31 und 47 Jahre alt) hinter das Pult und verlangte mit vorgehaltenem Messer Geld. Die 47-jährige Angestellte füllte die Banknoten in den Plastiksack. Mit einem "Danke" ging der Räuber seelenruhig aus der Bankfiliale und murmelte noch: "Entschuldigung..."
Chefermittler: "Leider keine heiße Spur"
Jetzt sucht die Polizei fieberhaft nach dem höflichen Verbrecher. "Es gibt leider keine heiße Spur", so Chefermittler Josef Holzberger.
Kurz nach Veröffentlichung der Videobilder gingen erste Hinweise bei der Polizei ein - die entpuppten sich aber als falsch. "Wir hatten Anhaltspunkte in Straßwalchen, wo im Zuge einer Straßensperre eine verdächtige Person anhand des Kennzeichens ausgeforscht werden konnte. Leider ohne Erfolg", sagt Kriminalist Holzberger.
Ob Zusammenhänge zu anderen Banküberfällen bestehen, ist noch unklar. Holzberger: "Wir prüfen, ob es Banküberfälle gegeben hat, wo der Täter ähnlich ruhig agierte." Erst Anfang Februar hatte sich in Wien ein Bankräuber gestellt, der sich ebenfalls bei seinen Opfern entschuldigt hatte.
von Max Grill (Kronen Zeitung) und krone.at
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