"Dort hungern alle"

Hilfseinsatz in Haiti – in Lebensgefahr geraten

Oberösterreich
08.03.2010 14:49
Gottfried Staufer aus Attnang-Puchheimin hat sechs Wochen lang in Haiti geholfen. Bei Nachbeben geriet er selbst in Lebensgefahr. Obwohl der 48-Jährige schon nach dem Sturm in Myanmar und nach dem Tsunami in Sri Lanka geholfen hat, war Haiti für den Rot-Kreuz-Helfer der bisher schlimmste Einsatz.

"Krone": Warum war Haiti schlimmer? Wegen der vielen Toten?
Gottfried Staufer: Nein, weil dort wirklich jeder hungert. Wir schafften es psychisch nicht, außerhalb des Camps zu essen.

"Krone": Aber im Camp passte die Versorgung?
Staufer: Ja. Allerdings hatten wir für 300 Leute nur zwei Toiletten und keine Duschen. Aber außerhalb haben die Leute nichts. Sie hausen auf dem Schutt, der früher ihre Häuser waren. Wir bauten Latrinen in den Flüchtlingslagern. Die Leute waren so dankbar und beim Helfen kaum zu stoppen.

"Krone": Es gab auch schwere Nachbeben.
Staufer: Beim Schlimmsten waren wir in einem Arkadengebäude. Es ist, wie wenn der Boden weggezogen wird. Mir blieb das Herz stehen, das Haus zum Glück auch. Sonst hätten wir es nicht geschafft.

"Krone": Und wollen Sie wieder hin?
Staufer: Ja, das entscheidet sich diese Woche. Der Wiederaufbau dauert noch Jahre.

"Krone": Ihre Frau und ihr Sohn haben nichts dagegen?
Staufer: Die fragen bei Katastrophenmeldungen: 'Und? Bist schon am Sprung?'

Kronen Zeitung

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