"Ich habe schon etliche Jahresabschlüsse gesehen, aber kaum einer war von einer solchen Detailliertheit wie die der Osterfestspiele", sagte Helmut Hüttinger, Klubobmann der Bürgerliste (die Grünen in der Stadt Salzburg) und im Zivilberuf Wirtschaftsanwalt, bei einem Pressegespräch.
Die jährlichen Gehaltserhöhungen des inzwischen entlassenen Geschäftsführers Michael Dewitte seien sofort zu sehen gewesen, genau so, dass eine Angehörige Dewittes zuletzt über 44.000 Euro Jahresbezug bekam oder 2006 rund ein Drittel der aufgelegten Karten verschenkt wurde. Die Explosion der Repräsentationskosten sei ebenso zu lesen gewesen wie der enorme Anstieg der Reisekosten.
"Man braucht nur nachzuschlagen"
Burgstaller habe als geschäftsführende Präsidentin der Stiftung Herbert von Karajan Osterfestspiele Salzburg die Jahresabschlüsse seit 2004 jedes Jahr geprüft und auch genehmigt, so Hüttinger. "Man braucht kein Fachmann zu sein, man braucht nur nachzuschlagen, um die nun so plötzlich aufgetauchten Mängel zu entdecken."
Vor allem hätte die Landeshauptfrau, die ja auch Vorsitzende des Kuratoriums der Salzburger Festspiele (Sommerfestspiele) ist, auch eine Relation zu den viel größeren Sommerfestspielen herstellen können, sagte der Klubobmann. So hätte das zehntägige Osterfestival mit seinen zwölf Veranstaltungen höhere Repräsentationskosten als die Sommerfestspiele mit ihren über 170 Veranstaltungen in sechs Wochen. Weiters seien die Reisekosten bei beiden Festivals etwa gleich hoch gewesen. "Trotzdem hat die Landeshauptfrau die Berichte jedes Jahr abgesegnet und den Geschäftsführer entlastet."
Gegen "Schnellschuss" bei Neustrukturierung
Hüttinger hat nun Bedenken, wenn noch vor Ostern die Umstrukturierung der Osterfestspiele beschlossen werden soll und die öffentliche Hand (Stadt, Land und eine Einrichtung aus dem Bereich der Wirtschaft) drei Viertel einer Ausfallshaftung über eine Millionen Euro übernehmen soll.
"Wir sind ganz entschieden gegen einen Schnellschuss." Vielmehr sollte nun gründlich untersucht werden, wo genau gespart werden könne. Dass dies möglich sei, habe ja der Vergleich mit dem Sommerfestival schon gezeigt. Erst dann aber könne man wissen, welcher finanzielle Bedarf wirklich gegeben sei, und dann solle man die Gesellschaft gründen.
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